Die metabolisch Dysfunktion-assoziierte Steatohepatitis (MASH), früher als NASH (nichtalkoholische Steatohepatitis) bekannt, ist eine fortschreitende Lebererkrankung, die oft über Jahre unbemerkt bleibt. Schätzungen zufolge ist weltweit etwa jede vierte erwachsene Person von einer metabolischen Dysfunktion-assoziierten steatotischen Lebererkrankung (MASLD) betroffen, ein relevanter Anteil davon entwickelt MASH - die entzündliche und steatotische Verlaufsform.1 Das Problem: MASH schreitet häufig still voran und kann ohne typische Symptome zur Leberfibrose oder Zirrhose führen. In fortgeschrittenen Stadien ist zudem das Risiko für die Entwicklung eines hepatozellulären Karzinoms (HCC) deutlich erhöht.2
Im Zentrum der MASH-Pathogenese steht die metabolische Dysfunktion.1 Sie beeinflusst die hepatische Lipidakkumulation, triggert entzündliche Prozesse und fördert die Ballonierung der Leberzellen.2,3 Anders als bei alkoholisch bedingten Lebererkrankungen liegen bei MASH keine exzessiven Alkoholkonsum-Muster vor, vielmehr ist die Leber Opfer systemischer metabolischer Entgleisungen.2 Die Leber wird dabei nicht als isoliertes Organ geschädigt, sondern ist eng eingebunden in ein pathophysiologisches Netzwerk aus Fettgewebe, Gefäßsystem, Pankreas, Bewegungsapparat und Immunsystem.4,5
Bestimmte Patientengruppen weisen ein besonders hohes Risiko für die Entwicklung einer MASH auf, oft ohne dass dies in der Praxis hinreichend erkannt wird.
1. Typ-2-Diabetes mellitus (T2D)T2D gilt heute als einer der stärksten Prädiktoren für MASH. Studien zeigen, dass bis zu 68 % der Menschen mit T2D gleichzeitig an MASLD leiden, bei einem relevanten Anteil liegt bereits eine fibrosierende Verlaufsform vor. Das Risiko, eine fortgeschrittene Leberfibrose zu entwickeln, ist bei Diabetiker:innen etwa zwei- bis dreifach erhöht.1 Daher empfiehlt die AASLD ein routinemäßiges Leber-Screening bei allen Patient:innen mit T2D.3
2. AdipositasAdipositas, insbesondere viszerale Fettverteilung, ist eng mit der Entstehung von MASH verknüpft.3 Auch Menschen mit BMI > 30 ohne Diabetes haben ein erhöhtes Riskio und sollten regelmäßig auf Leberveränderungen gescreent werden.2,6
3. Metabolisches SyndromDas metabolische Syndrom, gekennzeichnet durch Hypertonie, Fettstoffwechselstörungen, Adipositas und erhöhte Blutzuckerwerte, wirkt als „Multiplikator“ des Risikos. Bereits das Vorliegen von zwei Komponenten erhöht die Wahrscheinlichkeit einer fortgeschrittenen Lebererkrankung signifikant.7
4. Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS)Frauen mit PCOS zeigen bereits in jungen Jahren eine ausgeprägte Insulinresistenz, was auch ein zentrales Merkmal bei MASH ist. Die Erkrankung wird in dieser Gruppe oft übersehen, da der Fokus primär auf Reproduktions- und Zyklusstörungen liegt.8,9
5. PrädiabetesAuch ohne manifeste Hyperglykämie besteht ein erhöhtes Risiko: Prädiabetische Patient:innen weisen häufig bereits metabolische Störungen auf, die eine Steatose und spätere MASH begünstigen.10
Angesichts der hohen Dunkelziffer und stillen Progression ist ein gezieltes Screening essenziell, insbesondere bei Risikopatient:innen mit metabolischen Vorerkrankungen. Empfohlene nicht-invasive Methoden umfassen:
Bei auffälligen Befunden sollte frühzeitig eine hepatologische Abklärung erfolgen. Denn gerade bei MASH gilt: Je früher erkannt, desto besser behandelbar. Die Risikogruppen sind klar definiert, die Diagnostik ist heute unkomplizierter und oftmals nicht-invasiv möglich. Umso wichtiger ist es, in der Primärversorgung bei entsprechenden Patient:innen regelmäßig an die Leber zu denken.
Referenzen:
Dieser Beitrag wird Ihnen präsentiert von Novo Nordisk. // ID: DE25SN00101