Auch die CDC empfiehlt nun, Schwangere und Stillende gegen COVID-19 zu impfen. Die Evidenz zur Sicherheit und Wirksamkeit sei eindeutig. Die STIKO hält sich dagegen weiter bedeckt.
Die US-amerikanische Seuchenschutzbehörde CDC empfiehlt ausdrücklich, Schwangere gegen COVID-19 zu impfen. Konkret sollten sich alle Frauen, die schwanger sind, schwanger werden möchten oder stillen, impfen lassen. In Deutschland hatten gynäkologische Fachverbände bereits im Mai eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen.
Die Empfehlung stütze sich auf die wachsende Evidenz zur Sicherheit und Wirksamkeit einer Corona-Impfung während der Schwangerschaft, heißt es auf der Website der US-Behörde. Aktuelle Daten zeigen, dass die positiven Effekte einer Impfung die eventuellen Risiken bei Weitem aufwiegen, besonders während der Schwangerschaft. Es gebe derzeit keinerlei Belege dafür, dass Impfstoffe mit Fruchtbarkeitsstörungen bei Frauen oder Männern assoziiert wären – das gelte auch für alle Corona-Vakzine.
Die CDC betont, dass Schwangere im Vergleich zu nicht Schwangeren ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19 aufweisen. Dies betreffe auch Frauen, die vor kurzem entbunden haben. Auch das Risiko für Frühgeburten und Schwangerschaftskomplikationen sei im Vergleich zu Schwangeren, die nicht an COVID-19 erkrankt sind, erhöht. Zwar sei das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs insgesamt niedrig, eine Impfung reduziere die Wahrscheinlichkeit einer Hospitalisierung, Intensivbehandlung, Beatmung und eines eventuell tödlichen Verlaufs aber deutlich.
Mit seiner Empfehlung entspricht das CDC auch den aktuellen Ansichten US-amerikanischer Fachverbände aus den Bereichen Gynäkologie und Familienmedizin. Die deutsche STIKO hat angekündigt, sich bis Ende August zur Impfung von Schwangeren zu äußern – eine Empfehlung spricht sie derzeit nur für Schwangere mit erhöhtem Expositionsrisiko aus. Unterdessen gibt es immer mehr Daten dazu, dass Schwangere vor allem anfällig für Infektionen mit den neueren Corona-Varianten zu sein scheinen. Hier wird auch zunehmend häufiger von schweren Verläufen berichtet. Geimpfte Schwangere mussten dagegen laut einer aktuellen Studie nicht hospitalisiert werden.
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