Schwangere müssen laut einer aktuellen Studie zunehmend im Krankenhaus wegen COVID-19 behandelt werden. Kommt jetzt die Impfempfehlung für sie?
Eine vorläufige Studie unter der Leitung von Marian Knight von der Universität Oxford untersuchte die Fälle von 3.371 schwangeren Frauen, die zwischen dem 1. März 2020 und dem 11. Juli 2021 mit COVID-19-Symptomen im Vereinigten Königreich ins Krankenhaus eingeliefert wurden.
Dabei fanden Knight et al. heraus, dass sich der Schweregrad der Erkrankung mit jeder Corona-Welle verschlechterte: 24 Prozent der schwangeren Frauen, die während der ersten Infektionswelle im Vereinigten Königreich mit COVID-19-Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert wurden, hatten eine mittelschwere oder schwere Erkrankung, verglichen mit 36 Prozent während der zweiten Welle, als die Alpha-Variante dominierte, und 45 Prozent, als die Delta-Variante dominierte.
Aus den Daten vom 1. Februar bis 11. Juli dieses Jahres geht hervor, dass von den 742 Schwangeren, die in diesem Zeitraum mit COVID-19-Symptomen eingeliefert wurden, nur vier eine Einzeldosis eines Corona-Impfstoffs erhalten hatten. „Keine geimpfte Frau musste ins Krankenhaus eingeliefert werden, was die Bedeutung der Impfung, auch in der Schwangerschaft, unterstreicht“, kommentiert Andrew Shennan, Professor für Geburtshilfe vom King’s College London, die Ergebnisse der Studie.
In Großbritannien gibt es schon seit April die Impfempfehlung für werdende Mütter, in Deutschland gibt es bislang keine generelle Empfehlung. Nur bestimmten Schwangeren mit Risiko für einen schweren Verlauf oder erhöhtem Infektionsrisiko sollten geimpft werden. Grund ist laut STIKO die unzureichende Datenlage. Die Ergebnisse der aktuellen Studie dürften daran nichts ändern.
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