Bereits zum dritten Mal hat sich das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) mit Aflibercept (Eylea®) befasst. Belege für einen Zusatznutzen bei Makulaödemen fanden die Versorgungsforscher nicht.
Der gelbe Fleck im Bereich unserer Netzhaut hat die höchste Dichte an Fotorezeptoren und gilt als Bereich des schärfsten Sehens. Bei Makulaödemen sammelt sich Flüssigkeit im Zentrum der Retina. Gehen entsprechende Zellen zu Grunde, kommt es zu starker Sehunschärfe. Wachstumsfaktor-Inhibitoren wie Aflibercept beeinflussen das Krankheitsbild positiv, falls Stauungen durch den Verschluss retinaler Venen hinter dem Krankheitsbild stecken.
Jetzt hat das IQWiG im Rahmen einer frühen Nutzenbewertung Eylea® überprüft. „Aus dem Dossier lässt sich ein Zusatznutzen nicht ableiten, da sowohl Aflibercept als auch die Vergleichstherapie in den Studien, die der Hersteller anführt, nicht zulassungsgemäß angewandt wurden“ berichtet das Institut. Zum Vergleich hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) entweder ein intravitreales Implantat mit Dexamethason oder den Wirkstoff Ranibizumab definiert. In seinem Dossier berichtet der pharmazeutische Hersteller jedoch von Studien, bei denen Aflibercept oder Ranibizumab separat mit Placebo-Injektionen verglichen wurden. Weiter kritisiert das IQWiG, beide Wirkstoffe seien anders verabreicht worden, als es deren Zulassung vorsehe. „Daher ist der im Dossier angestellte indirekte Vergleich nicht geeignet, einen Zusatznutzen zu belegen“, lautet das Resümee.
Der Hersteller scheint indes kaum überrascht zu sein. Jetzt haben Bayer und der GKV-Spitzenverband Preisverhandlungen für Eylea® zur Therapie neovaskulärer, altersbedingter Makuladegenerationen abgeschlossen. Bayer berichtet von einer hohen Akzeptanz des Präparats bei Augenärzten. Wie Ralf Zimmermann, Leiter der Business Unit Specialty Medicine bei Bayer HealthCare Deutschland, berichtet, komme mit hinzu, „dass der GKV-Spitzenverband die Wirtschaftlichkeit von Eylea® nicht in Frage stellt“.