Es ist bestätigt: Merz macht die Innenpolitikerin und Juristin Nina Warken zur politischen Chefin aller Ärzte. Der zuvor gehandelte Gesundheitsfachmann Sorge geht leer aus.
Und da ist er, der politische Paukenschlag. Mit der Benennung seines neuen Kabinetts hat der designierte Kanzler Merz heute für einige Überraschungen gesorgt. War bis vor kurzem noch der CDU-Gesundheitspolitiker Tino Sorge als neuer Gesundheitsminister gehandelt worden (wir berichteten), fiel nun ein anderer Name: Nina Warken. Sorge hingegen wird parlamentarischer Staatssekretär für den Bereich Gesundheit – gemeinsam mit Georg Kippels.
Die 45-jährige Warken gilt als Überraschung, da – zwar immerhin Mitglied im parlamentarischen Begleitgremium zur Covid-19-Pandemie – aber vor allem der Bereich Inneres und Recht ihr Steckenpferd war, für den sie auch im Arbeitskreis zum aktuellen Koalitionspapier saß. Ebenso gehörte sie, seitdem sie 2013 erstmals in den Bundestag einzog, dem Innenausschuss an. Die gelernte Rechtsanwältin aus Tauberbischofsheim holte für die CDU zur Bundestagswahl ein Direktmandat für ihren Wahlkreis Odenwald-Tauber in Baden-Württemberg und gilt als krasses Gegenteil zum Noch-Minister Lauterbach.
In Sachen politischer Schwerpunktsetzung vertritt die Gesundheits-Newcomerin die zentralen Punkte der CDU: „Die CDU/CSU setzt sich entschieden für den Erhalt von Apotheken vor Ort ein und will zum Beispiel Wartezeiten für Arzttermine reduzieren, indem Patienten besser geholfen wird, einen passenden Arzt mit Terminkapazitäten zu finden.“ Gleiches gilt für ihre Position zur Ambulantisierung: „Unser Gesundheitssystem muss aus verschiedenen Bausteinen zusammengesetzt sein, die zusammen eine sicherere Versorgung in allen Lebensaltern und Lebensbereichen bieten.“
Warum Merz eine solche Kehrtwende vollzieht, ist derweil unklar. Gerüchten zufolge wollte er dabei in möglichst weiten Abstand zum Vorgänger Lauterbach treten sowie dem Kabinett einen diverseren Anstrich verpassen – da dürfte es helfen, wenn man sich ein Vorstandsmitglied der CDU Frauen-Union ins Boot holt.
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