Die parenterale Ernährung (PE) ist ein essentieller Baustein der ernährungsmedizinischen Versorgung, der im ärztliche Behandlungsalltag jedoch oft noch zu wenig Beachtung findet. Dabei kann eine Mangelernährung bei Patient:innen den Therapieerfolg gefährden, indem sie den Genesungsprozess verlangsamt und die Komplikationsrate erhöht.1,2 Zusätzlich ist die Komplikations- und Sterblichkeitsrate bei mangelernährten Patient:innen in der Chirurgie drei- bis viermal höher als bei normal ernährten Patient:innen.2
Doch Mangelernährung hat nicht nur einen Einfluss auf die Patient:innen, sondern auch auf das Gesundheitssystem. Wie eine Berechnung aus dem Jahr 2007 zeigt, beliefen sich die durch Mangelernährung verursachten direkten Kosten auf umgerechnet knapp 9 Milliarden Euro – damit liegen die Kosten für Mangelernährung in der gleichen Größenordnung wie die Kosten für Adipositas (Vergleich: 8-14 Milliarden Euro).3
Mangelernährung betrifft eine Vielzahl von Patient:innen und stellt einen erheblichen Risikofaktor für den Therapieerfolg dar.1 Sie tritt insbesondere bei schwer und chronische erkrankten Patient:innen auf, die ihren Nährstoffbedarf nicht ausreichend über orale Ernährung decken können.1 Häufig betroffene Gruppen sind:
Welche Risiken für die betroffenen Patient:innen bestehen und warum eine interdisziplinäre Zusammenarbeit unerlässlich ist, können Sie hier nachlesen.
Eine bedarfsgerechte parenterale Ernährung kann dazu beitragen, die negativen Folgen einer Mangelernährung zu reduzieren.1 Entscheidend sind dabei:
Trotz der bekannten Vorteile gibt es in der Praxis zahlreiche Barrieren für eine optimale Nutzung der PE. So können Unsicherheiten bei der Indikationsstellung und Dosierung oder Probleme bei der Bereitstellung von PE eine leitliniengerechte Ernährungstherapie behindern.10Daher ist es wichtig, im Umgang mit PE entsprechend geschult zu sein10.
Mehr Wissen hilft, Mangelernährung rechtzeitig zu erkennen und eine effektive medizinische Ernährungstherapie einzuleiten. Nutzen Sie die Möglichkeiten der modernen Ernährungsmedizin, um Ihren Patient:innen eine bestmögliche Versorgung zu bieten. Erfahren Sie mehr über den evidenzbasierten Einsatz von PE in unseren CME-zertifizierten Fortbildungsangeboten:
Eine fundierte Ernährungsstrategie ist ein zentraler Bestandteil einer erfolgreichen medizinischen Ernährungstherapie und trägt wesentlich dazu bei, Mangelernährung frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln.11 Ärzt:innen aller Fachbereiche sollten sich aktiv mit der Thematik auseinandersetzen und PE als festen Bestandteil ihrer supportiven Therapieansätze etablieren – auch um durch Mangelernährung ausgelösten Kosten zu reduzieren.
Bildquelle: ©iStock.com/Nuthawut Somsuk
DE-CN16-250019