Kopfschmerzen können unzählige verschiedene Ursachen haben. Wisst ihr, worauf es bei der Diagnose ankommt? Testet euer Kopfschmerz-Wissen an drei Fallbeispielen!
Bei Kopfschmerzen gibt es zahlreiche zugrundeliegende Erkrankungen, die als Auslöser in Frage kommen können. Die genauen Umstände und Begleitsymptome zu kennen und richtig einzuordnen, ist deshalb entscheidend. Die folgenden drei Patienten leiden alle an Kopfschmerzen, aber nicht an der gleichen Krankheit. Könnt ihr sie richtig diagnostizieren?
Eine 24-jährige Patientin kommt in die Notaufnahme mit mittelstarken Kopfschmerzen. Seit einem Monat leidet sie daran samt Verschwommensehen des rechten Auges seit 2 Tagen. Die Kopfschmerzen sind bifrontal und konstant vorhanden, verstärkt jedoch am Morgen beim Erwachen. Eine augenärztliche Untersuchung ist bisher noch nicht erfolgt. Die Patientin hat einen BMI von 33, ist Nichtraucherin, hat keine relevanten Vorerkrankungen und nimmt keine Medikamente. In der körperlichen Untersuchung ergibt sich eine Visusminderung des rechten Auges, sonst keine Fokalneurologie. Laborchemisch zeigen sich keine Auffälligkeiten. Was ist die Verdachtsdiagnose und wie gehst du weiter vor?
Ein 32-jähriger Patient kommt in die neurologische Sprechstunde. Er habe seit einigen Monaten streng rechtsseitige starke Kopfschmerzen ohne Gesichtsschmerzen und ohne elektrisierende Empfindungen. Die Schmerzen bestünden dauerhaft jedoch in unterschiedlicher Intensität über den Tag hinweg. Begleitet sei die Symptomatik von einem tränenden rechten Auge. Im Klinikum habe bereits ein Therapieversuch mit Sauerstoff ohne Erfolg stattgefunden. Auch seien Triptane ausprobiert und Venlafaxin aufdosiert worden, doch bisher habe sich die Symptomatik nur geringfügig verbessert. In der klinischen Untersuchung findest du bei dem aktuell beschwerdefreien Patienten keine Auffälligkeiten. Ein cMRT im Klinikum war ohne wegweisenden Befund. Auch die dort durchgeführte Labordiagnostik war unauffällig und die Lumbalpunktion war ohne Zellzahlerhöhung. Was ist dein Plan?
Eine 58-jährige Patientin stellt sich in der hausärztlichen Praxis wegen rechtsseitigen Kopfschmerzen im Bereich der Stirn vor. Seit einem halben Jahr schwitze sie nachts viel und habe ca. 5 kg Körpergewicht in 2 Monaten verloren. Auch schmerze ihre Kopfhaut beim Kämmen der Haare. Sehstörungen, Photo- und Phonophobie werden verneint. In der internistischen klinischen Untersuchung und der orientierenden neurologischen Untersuchung ergeben sich keine Auffälligkeiten. Im Labor zeigt sich eine leichte Bilirubinerhöhung bei bekannten Morbus Meulengracht, ein gering erhöhter CRP-Wert und eine normwertige BSG. Was tust du?
Bildquelle: Vinicius "amnx" Amano, unsplash