100 Euro Strafe für Termin-Schwänzer, erster menschlicher Vogelgrippe-Fall ohne Tierkontakt und Ärzteverbände äußern sich gegen rechte Politik. Diese News gibt’s im Schnelldurchlauf.
Zwischen 40 und 100 Euro sollen Patienten für versäumte Termine künftig zahlen. Die Höhe der Ausfallgebühr soll sich dabei an dem entstandenen wirtschaftlichen Schaden und Aufwand der Behandlung orientieren – ein anberaumter MRT-Termin würde also höher zu Buche schlagen als eine Routineuntersuchung. „Es ist nicht nur ärgerlich, wenn Patienten Termine in Praxen buchen und diese einfach verstreichen lassen. Praxen können Termine ja nicht zweimal vergeben“, sagte KBV-Vorstandsvorsitzender Andreas Gassen und brachte eine Zwangsbezahlung durch die entsprechende Krankenkasse ins Spiel.
Derzeit liegt der wirtschaftliche Schaden deutschlandweit bei 27,5 Millionen unentschuldigten Terminversäumnissen – was 5,5 % aller Termine entspricht, so die Zahlen des Zentralinstituts der kassenärztlichen Versorgung (ZI). Bundesminister Lauterbach reagierte unterdessen schnell und gab der Idee eine grundlegende Abfuhr: „Die Ärzte haben recht, ausgefallene Termine müssen die medizinisch bedingte Ausnahme sein. Geldstrafen sind aber der falsche Weg.“ Gleichzeitig richtete sich der SPD-Politiker mit klaren Worten an die Patienten: „Lassen Sie keine Termine ausfallen, ohne dass sie den Arzt ausreichend früh informiert haben.“ Damit reagierte er nachträglich vermutlich auch noch auf den Unmut der Kassenärzte über das Verhalten mancher Kranker: „Offene Aggression und ein extrem forderndes Verhalten haben deutlich zugenommen. Nicht nur in Notaufnahmen, auch bei den Niedergelassenen eskaliert die Lage immer öfter“, erklärte Gassen seinen Unmut. Unterdessen wird vielfach in Praxen bereits mit entsprechenden Praxisbeiträgen auf eigene Faust gearbeitet, um entstandene Schäden abzufedern.
Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) haben den ersten Fall einer menschlichen Infektion mit der aviären Influenza A (H5N1) im US-Bundesstaat Missouri bestätigt. Das Besondere an diesem Vogelgrippe-Fall ist, dass der Patient keinen Kontakt zu Tieren hatte. Die betroffene Person, ein erwachsener Patient mit bestehenden Vorerkrankungen, wurde am 22. August ins Krankenhaus eingeliefert und positiv auf Influenza A getestet. Die Identifizierung des H5-Subtyps erfolgte durch zusätzliche Tests im Rahmen des Influenza-Überwachungsprogramms von Missouri. Die CDC bestätigte den Befund. Wie genau er sich infiziert hat, ist bisher unklar.
Dies ist der erste H5N1-Fall, der im Rahmen eines allgemeinen Influenza-Überwachungsprogramms entdeckt wurde, im Gegensatz zu den bisherigen Fällen, die durch gezielte Überwachungsprogramme bei Tierausbrüchen identifiziert wurden. Obwohl das H5N1-Virus hauptsächlich bei Wildvögeln und Geflügel vorkommt, grassiert das Virus derzeit auch in Rinderherden in den USA und kann gelegentlich auch Menschen infizieren (DocCheck berichtete). Das Risiko einer anhaltenden Übertragung oder Infektion in der Allgemeinbevölkerung bleibt nach Einschätzung der Gesundheitsbehörden dennoch gering.
Nicht erst die Europawahl hat gezeigt, dass in Europa rechte Politik auf dem Vormarsch ist. Mit dem Ausgang in Brüssel sowie nun in Thüringen und Sachsen zeigt sich aber noch einmal die Aktualität dieser Entwicklung. Dass insbesondere die AfD keine nennenswerten Lösungsangebote für die Probleme der Gesundheitsbrache bietet und immer wieder Bundes- mit Landespolitik zusammenwirft, ist ebenfalls bekannt. Anlass genug, dass sich die Beteiligten nun selbst zu Wort meldeten – ist Zuwanderung und Vielfalt doch ein Grundpfeiler, ohne den es in Pflege wie ärztlicher Versorgung schon lange nicht mehr geht, da sind sich alle Beteiligten einig:
„In Deutschland haben Rechtsextreme und Rechtspopulisten massiv vor allem in ländlichen Regionen an Stimmen gewonnen und sind in den meisten Landkreisen stärkste Kraft geworden, obwohl sie tatsächlich keine überzeugenden Lösungen für die Probleme zu bieten haben.“
Auch in der Forschung lebe man vom wissenschaftlichen Austausch mit anderen Nationen. „Deshalb schließen wir uns nach der Devise ‚Wehret den Anfängen' den Rufen nach Haltung gegen Rechtsextremismus an.“
„Ohne ausländische Ärztinnen und Ärzte wäre eine flächendeckende medizinische Versorgung in Brandenburg nicht mehr möglich.“
„Wir wollen in einem vielfältigen und weltoffenen Umfeld lehren, forschen und heilen – ungeachtet ethnischer Herkunft, Nationalität, Geschlecht oder sexueller Identität, Religion oder Weltanschauung.“
„Rechtsextremismus und jede Form von Fremdenfeindlichkeit lehnen wir entschieden ab. Unser Ziel muss sein, die Integration von Menschen mit Migrationserfahrung in unsere Gesellschaft und den Arbeitsmarkt zu unterstützen.“
„Das gelingende gesellschaftliche Miteinander lebt von Demokratie, Freiheit, Sozialstaat und Rechtsstaatlichkeit. Diese Grundpfeiler unserer Republik bilden den gesellschaftlichen Grundkonsens und sorgen für Wohlstand und sozialen Frieden in unserem Land. [...] Diskriminierung und Rassismus haben in unserer Gesellschaft nichts zu suchen.“
„Die Pharmabranche lebt von globaler Vernetzung, kultureller Vielfalt und einem offenen, freien Markt. Der zunehmende Einfluss rechtsgerichteter Kräfte in Thüringen und Sachsen stellt diese Grundpfeiler unseres wirtschaftlichen Erfolgs in Frage.“
Bildquelle: erstellt DALL.E