Neben gesundheitlichen Risiken und Begleiterkrankungen, wie Bluthochdruck, Diabetes und kardiovaskulären Erkrankungen die mit Übergewicht und Adipositas einhergehen, kann ein erhöhtes Körpergewicht auch mit einer vermehrten Schweißproduktion, auch Hyperhidrose genannt, einhergehen.1,2
Hyperhidrose ist eine Erkrankung, die durch Schwitzen über das physiologisch notwendige Maß zur Thermoregulation hinaus gekennzeichnet ist.3
Generell lässt sich die Hyperhidrose in zwei Hauptformen unterteilen: die primäre (idiopathische) und die sekundäre Hyperhidrose.3,4 Die vermehrte Schweißproduktion kann entweder auf bestimmte Körperareale begrenzt sein (fokale Hyperhidrose), wie die Achselhöhlen, Handflächen, Fußsohlen, das Gesicht, die Kopfhaut oder die Leisten, oder aber den ganzen Körper betreffen (generalisierte Hyperhidrose). In etwa 90% der Fälle handelt es sich um eine primäre Hyperhidrose der eine Fehlfunktion der Schweißdrüsen zu Grunde liegt. Betroffene leiden oft schon ab der Pubertät unter einer vermehrten Schweißbildung vor allem an Körperregionen mit hoher Schweißdrüsendichte (Handflächen, Fußsohlen, Achselhöhlen und Stirn).3,4 Die genaue Ursache der primären Hyperhidrose ist noch nicht vollständig verstanden. Es wird ein überaktives sympathisches Nervensystem mit erhöhter sympathischer Stimulation der Schweißdrüsen sowie eine familiäre Veranlagung vermutet.3,4
Die sekundäre Hyperhidrose, die durch internistische oder neurologische Erkrankungen oder Arzneimittelnebenwirkungen verursacht wird, kann entweder fokal oder generalisiert auftreten.3,4 Der unangenehme Geruch von Schweiß entsteht dabei erst durch die bakterielle Zersetzung der natürlichen Hautflora.4
Für Betroffene, die bereits durch ein erhöhtes Körpergewicht und ihr äußeres Erscheinungsbild sozial stigmatisiert werden, stellt vermehrtes Schwitzen häufig eine große zusätzliche Belastung dar. Eine mögliche Erklärung hierfür könnte eine verringerte Wärmeabgabe durch eine dickere subkutane Fettschicht sein, wodurch es zu einer kompensatorischen übermäßigen Schweißproduktion kommen kann.2 Eine Studie untersuchte die Häufigkeit auftretender Begleiterkrankungen bei Personen mit einem BMI > 25 kg/m2. Hier wiesen 23,8% der Befragten eine Hyperhidrose auf5, allerdings ist anzunehmen, dass die Prävalenz höher liegen könnte, da die Erkrankung oft unerkannt bleibt und Betroffene aus Scham und Sorge vor Stigmatisierung häufig keine ärztliche Hilfe aufsuchen.6
Die Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen ist erheblich und kann zu Beeinträchtigungen im sozialen Leben und der psychischen Gesundheit führen: in einer weiteren Studie gaben ca. 34% bzw. 19% der Personen mit einem BMI zwischen 25 und 30 kg/m2 bzw. > 30 kg/m2 eine „sehr schlechte“ und ca. 66% bzw. 82% eine „schlechte“ Lebensqualität an.1
Als grundlegende Maßnahme sollten Betroffene mit Übergewicht eine Gewichtsreduktion anstreben, da dies übermäßiges Schwitzen verringern und die physische als auch die psychische Gesundheit verbessern kann.7 Eine umfassende Adipositastherapie sollte dabei unterstützend angeboten werden, um den Betroffenen professionelle Hilfe und gezielte Maßnahmen zur Gewichtsabnahme zu bieten. Zusätzlich können folgende Tipps helfen, besser mit starkem Schwitzen umzugehen:
Referenzen:
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