Die Blase leistet uns täglich große Dienste. Gemeinsam mit Niere und Harnröhre arbeitet sie effektiv im Harnsystem zusammen, das es uns ermöglicht schädliche Substanzen und Abfallprodukte aus dem Blut zu entfernen und über den Urin auszuscheiden. Dank der unfassbaren Filterleistung der Niere, die täglich ca. 1.700 L Blut filtert und zu 1,7 L Primärharn aufkonzentriert verliert unser Körper dabei kaum Flüssigkeit hält wichtige Stoffe zurück. Die Blase ist ein praktisches Sammelbecken – so dass wir Urin bei Bedarf und auf Wunsch abgeben können.1 Im Awareness-Monat Blasenkrebs Mai lenken wir unsere Aufmerksamkeit auf dieses kleine, aber wichtige Organ. Dieses Jahr möchten wir einen genaueren Blick auf das Thema Geschlechterunterschiede bei Blasenkrebs werfen.
Blasenkrebs gilt als typischer Männerkrebs – das zeigt auch ein erster Blick auf die Erkrankungszahlen. Wir stellen Ihnen den Blasenkrebs mit ein paar Fakten aus den aktuellen Daten zum Krebsgeschehen in Deutschland des RKI vor:2
In puncto Häufigkeit ist Blasenkrebs also typisch Mann. Wirft man einen genaueren Blick auf die Zahlen – insbesondere Diagnosestadien und Prognose – kann Blasenkrebs jedoch besonders für Frauen zum Problem werden. Wie auch bei anderen Krebsarten hängt die Prognose stark von Krankheitsstadium zum Zeitpunkt der Diagnose ab: Bei Patient:innen mit einem Blasenkarzinom im Stadium I (UICC, 7. Auflage TNM) überlebten in Deutschland zwischen 2016 und 2018 etwa 82 % der Frauen und 81 % der Männer einen 5-Jahres-Zeitraum. Dagegen lebten im Stadium IV nur 17 % der Frauen und 19 % Männer 5 Jahre nach Diagnose.2 Allerdings ist das relative 5-Jahres-Überleben bei Frauen mit 48 % im Vergleich zu 59 % bei Männern niedriger! Dies liegt unter anderem an einer ungünstigeren Verteilung der Tumorstadien bei der Diagnose:2,3
Die Daten zeigen, wie wichtig eine Früherkennung ist, um die Prognose zu verbessern. Da es keine standardmäßige Vorsorgeuntersuchung für das Harnblasenkarzinom gibt, können ein regelmäßiger Besuch in der Urologie und das Achten auf erste Warnzeichen dabei helfen, diese Krebserkrankung frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Besonders ein Symptom sollte dabei im Auge behalten werden: Blut im Urin (Hämaturie) ist das häufigste Anzeichen eines Harnblasenkarzinoms – so berichten 85 % der Betroffenen in einer amerikanischen Umfrage, dieses Symptom als erstes bemerkt zu haben.4 Gerade bei Frauen, die aufgrund ihrer Anatomie häufiger von Harnwegsinfekten und weiteren unspezifischen Beschwerden wie Schmerzen beim Wasserlassen betroffen sind, wird eine Hämaturie häufig als Blasenentzündung abgetan.3 Um eine späte Diagnose zu verhindern, sollte die Hämaturie unabhängig vom Geschlecht als Warnzeichen für Blasenkrebs ernst genommen werden.
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