Die Geschichte der Wundversorgung ist vermutlich genauso alt wie die Menschheit selber. Aber wussten Sie schon, dass man eine Tontafel aus dem alten Ägypten (ca. 2.200 Jahre v.Chr.) gefunden hat, auf der die frühsten dokumentierten Anleitungen einer Wundversorgung festgehalten wurden? Und was die alten Ägypter dort verewigt hatten, ist weiterhin aktuell: „Wunde reinigen, Wundauflage anbringen und anschließend fixieren.“ – drei absolute Grundregeln der Wundversorgung.1
Unter einem „Pflaster“ verstand man im alten Ägypten eine Mischung aus Honig, Fett und Stoffresten. Ganz schön clever: Die Stoffreste unterstützten dabei die Wunddrainage wohingegen Honig und Fett die Wunde vor Infektionen schützten.1 Das moderne medizinische Pflaster so wie wir es kennen, wurde übrigens 1882 von dem Hamburger Apotheker Paul C. Beiersdorf erfunden.2
Eine der ältesten, wenn nicht sogar die älteste große Zivilisation, die der Sumer, kannte noch einen ganz anderen Trick, um Wunden zu versorgen. Die Sumer waren bekannt für ihre Brauereikünste, insgesamt weiß man heutzutage von mindestens 19 verschiedenen Bieren. Aber die Sumer tranken nicht nur gerne Bier, sondern nutzten dieses auch, um ihre Wunden zu desinfizieren. Dabei zerstießen sie Fellreste, Kiefer, Gänseblümchen sowie Mehl, mischten diese mit Milch und Bier in einer Kupferpfanne und strichen diese „Salbe“ auf ihre Wunden – zack war man wieder fit.1
Nicht ganz so weit in die Vergangenheit müssen wir schauen, wenn wir klären wollen, wann die ersten medizinischen Verbände in Deutschland produziert wurden. Anfang des 19. Jahrhunderts eröffnete Ludwig von Hartmann, geb. 1766, eine mechanische Baumwollspinnerei und somit die erste Verbandstofffabrik Deutschlands. Die Fabrik entwickelte sich schnell zu einer der größten Spinnereien Deutschlands und fertigte neben Verbänden noch Kappen, Strümpfe sowie Schnupftücher an.
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