Rezepte richtig lesen, wichtige Medikamente und ihre Indikationen kennen – wie kriegt man diese ganzen Infos am besten in den Kopf? Unsere neue Apo-Assistentin hat da ihre eigene Methode.
Schon ein Monat ist vorbei und wir sind mit der neuen Assistentin in unserer Schweizer Apotheke einiges voran gekommen. Wir haben ihr nun das Computerprogramm, mit dem wir arbeiten, näher gebracht, so dass sie die Kasse bedienen und auch schon Rezepte eingeben kann. Wir fangen klein an, indem wir sie erst mal außerhalb der Sicht der Kunden üben lassen. Erst mal Rezepte lesen (bei gewissen Arztschriften braucht das Jahre der Übung, aber andere gehen zum Glück besser), dann Sachen zusammensuchen lassen und schließlich selber gefaxte oder gemailte Rezepte vorbereiten und eingeben lassen.
Daneben gehen wir zu Randzeiten die wichtigsten Medikamente zu den aktuell wichtigsten Indikationen durch – sowohl OTCs, als auch rezeptpflichtige Sachen. Wir fangen an mit Schmerzmitteln und dann mit Allergien.
Ich mache das gerne mit einer Auslegeordnung auf dem Tisch: Nach Wirkstoffen gruppieren und ob rezeptpflichtig oder nicht. Und dann erzähle ich dazu etwas und stelle Fragen. Optimalerweise weiß die Assistentin dann am Schluss, wann genau man was einsetzen kann (Schwangere, Kinder, Empfehlungen OTC und wann darf ich rezeptpflichtiges auch ohne Rezept abgeben?).
Ich staune dabei über die Lernmethode meiner Assistentin. Sie ist sehr organisiert und benutzt ein Tablet. Dort hat sie zu den Indikationen ein Riesen-Spread-Sheet angelegt, wo alles festgehalten wird. Ich hätte das *damals* vielleicht auch so gemacht – ich bin jemand, der sehr optisch lernt, also indem ich es aufgeschrieben habe, dann zusammengefasst, dann Kärtchen … . So geht es sicherlich schneller – vor allem, weil sie von manchen Sachen einfach ein Foto macht und dann dazu schreibt.
Nach den ersten 2 Indikationen haben wir sie dann auch schon auf die ersten Kunden losgelassen. Dabei stehen wir natürlich anfangs noch daneben und machen es gemeinsam; dann unter Aufsicht, dann stehe ich im Hintergrund. Funktioniert auch ganz gut so, jedenfalls solange vorne grade nicht ein Ansturm an Kunden herrscht.
Dies ist die Fortsetzung des Blogs der letzten Woche – Teil 1 findet ihr hier.
Bildquelle: Roman Kraft, unsplash