Nach Erhalt ihrer neuen Niere beginnt für Ihre Patient*innen ein neuer Lebensabschnitt, denn eine bewegende Zeit liegt hinter ihnen. Doch die neue Lebensführung, die eine dauerhafte Anpassung an eine gesunde Lebensweise erfordert, kann ebenfalls herausfordernd sein. Der Gedanke an die lebenslange Einnahme von Medikamenten, die Gefahr einer Abstoßung und die Vorstellung, das Organ eines anderen Menschen in sich zu tragen, können eine psychische Belastung darstellen. Ihre Patient*innen sollten daher nachsichtig mit sich sein, wenn sie sich von solchen Sorgen und Ängsten übermannt fühlen.
Vermitteln Sie ihnen daher, dass sie nicht allein sind und beispielsweise durch den Austausch mit Gleichgesinnten, in Selbsthilfegruppen oder Internetforen Zuspruch und Hilfe erfahren können. Der Austausch mit anderen Betroffenen wird oft als große Bereicherung empfunden.
Wahrscheinlich können Ihre Patient*innen es nach der Transplantation gar nicht erwarten, endlich einen normalen Alltag zu leben, der sich aus herrlich gewöhnlichen Dingen wie Arbeit, Familie, Freund*innen und Hobbies zusammensetzt. Dennoch sollten sie beim Versuch allem und allen gerecht zu werden besonders achtsam sein, und die Signale des Körpers wahrnehmen, die anzeigen, wenn eine Pause gebraucht oder Zeit für sich benötigt wird. Gerade im engsten Kreis der Familie und Freunde sollten Ihre Patient*innen dies offen thematisieren können. Denn ihnen ist besonders an Ihrem Wohlergehen gelegen und sie werden Verständnis zeigen, wenn eine Verabredung abgesagt oder eine ruhige Abendgestaltung bevorzugt wird. Wenn am Arbeitsplatz Stress aufkommt, treten die eigenen Bedürfnisse schnell in den Hintergrund. Sollten Ihre Patient*innen dies bemerken, so sollten Kolleg*innen um Hilfe gebeten werden oder sich eingestanden werden, dass eine Pause benötigt wird. Ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft kann bereits hilfreich sein, um mit neuer Energie an die Arbeit zu gehen. Ein Zeitfenster in der Woche, welches nur für das eigene Wohlergehen bestimmt ist, kann helfen wieder zu sich zu finden, wenn der Alltag turbulent wird. Achtsamkeitsübungen wie Meditation oder Yoga können ebenfalls zu einer besseren Körperwahrnehmung beitragen, damit sich Ihre Patient*innen bestens gegen die Stürme des Alltags schützen können 1-3.
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