Neuer Impfstoff in Sicht, Pläne zur Drittimpfung und Anpassung der Test-Vergütung für Arztpraxen: Coronatechnisch hat sich wieder einiges getan. Wir haben für euch die aktuellen News-Shots.
Immer noch flattern täglich neue Corona-Nachrichten herein. Damit ihr den Überblick behaltet, hier unser kurzes Update.
Der US-Konzern Novavax plant, bis September 2021 die Zulassung seines Impfstoffs gegen SARS-CoV-2 bei der EMA und der FDA zu beantragen. Ein beschleunigtes Prüfverfahren läuft bereits in der EU. Sobald der Antrag mit den vollständigen Daten vorliegt, kann dies zu einer schnelleren Zulassung beitragen. Wir berichteten bereits über die Phase-III-Studie, in der eine Impfstoffwirksamkeit von etwa 90 % erreicht wurde.
Eine Zulassung von NVX-CoV2373 wäre ein Durchbruch für das Unternehmen, da es sich um das erste Vakzin handelt, das Novavax auf den Markt bringt.
In Israel steht bereits eine zweite Auffrischimpfung gegen COVID-19 für Immunsupprimierte bereit. Auch in Deutschland soll ab September die dritte Dosis für Personen mit geschwächtem Immunsystem eingeführt werden. Berufen wird sich dabei auf Daten des israelischen Gesundheitsministeriums zur dominierenden Delta-Variante, über die wir bereits berichteten. Zudem empfiehlt der Hersteller Pfizer/Biontech eine dritte Dosis innerhalb von sechs bis zwölf Monaten nach der vollständigen Impfung.
Demnach plane der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn für kommenden Herbst die dritte Impfung für Pflegeheimbewohner und Menschen, die bei einer COVID-19-Infektion mit einem schweren Krankheitsverlauf rechnen müssten. Für die Low Responder mit geschwächtem Immunsystem werde der Schutz durch die Impfung deutlich höher. Angaben von Business Insider zufolge, wurde bei dem Expertentreffen am vergangenen Montag mit Spahn klargestellt, dass die Impfung nur für Risikogruppen sinnvoll sei. Bei jungen und gesunden Personen ist eine zweite Boosterung nicht sinnvoll. Demnach gehören zu den Betroffenen Ältere, Patienten nach einer Organtransplantation, Krebspatienten und Rheumapatienten.
Wie die Impfung gegen COVID-19 durchgeführt wird, könnt ihr euch im Video nochmal am Beispiel einer 1 ml totraumreduzierten Spritze mit dem Impfstoff Comirnaty© anschauen.
Zur Erstellung von COVID-19-Testzertifikaten und Übermittlung von Testergebnissen in die Corona-Warn-App stellt T-System im Auftrag der Bundesregierung das CWA-Schnelltestportal bereit. Für die Nutzung müssen sich Ärzte vorab per E-Mail registrieren.
Arztpraxen, die bis zum 1. August noch nicht an die Corona-Warn-App angebunden sind, erhalten dennoch Bürgertests vorerst vergütet, berichtet die Kassenärztliche Bundesvereinigung. Vorausgesetzt wird dabei eine gestellte Registrierungsanfrage. Dabei muss zum Zeitpunkt der Abrechnung von Bürgertestungen nach der Testverordnung (§ 4a TestV) nachgewiesen werden, dass eine Anbindung erfolgt ist. Vorläufig kann aber auch die Registrierungsanfrage für das Portal vorgelegt werden. Dafür werde durch das T-System zeitnah nach Eingang der Registrierung eine Bestätigung erstellt.
Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) hat in Zusammenarbeit mit anderen Gesellschaften die S1-Leitlinie „Post-COVID/Long-COVID“ veröffentlicht. Dabei handelt es sich um einen klinisch- und praxisbezogenen Leitfaden, der bei Long-Covid-spezifischen Symptomen eine diagnostisch-therapeutische Orientierung liefern soll. Neben allgemeinmedizinischen Aspekten werden unter anderem auch dermatologische, HNO-spezifische, pneumologische, kardiologische und neurologische Aspekte sowie Fatigue und Schmerzen abgedeckt.
Die S1-Leitlinie ist nicht der erste Leitfaden, der sich mit der Behandlung von Long Covid nach einer überstandenen COVID-19-Infektion auseinandersetzt. Ende 2020 wurde unter Leitung der Deutschen Gesellschaft für Neurorehabilitation (DGNR) eine S2k-Leitlinie zu SARS-CoV-2, COVID-19 und (Früh-) Rehabilitation publiziert.
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