Nach Gespräch mit der EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen
'31.01.2021 | 20:12 Uhr Der Vorsitzende von AstraZeneca sichert von der Leyen eine Aufstockung der Liefermenge für Europa von 30 Prozent zu. Außerdem soll die Lieferung um eine Woche vorgezogen werden. Die EU-Kommission will, dass bis Ende des Sommers 70 % der Menschen geimpft sind, so Ursula von der Leyen im Interview. Dazu habe sie Gespräche mit Impfstoffherstellern geführt. AstraZeneca wolle nun seine Lieferung um 30% erhöhen.
Noch vor wenigen Tagen stritt man sich um vertragliche Vereinbarungen, jetzt soll Astrazeneca sogar neun Millionen mehr [das reicht lediglich für 4,5 Mio Menschen bei 550 Mio Europäern] Impfstoffdosen an die EU liefern. Nicht nur das: Laut von der Leyen würde die EU auch früher beliefert werden als ursprünglich angedacht.
Es war ein Gespräch mit dem Vorsitzenden von Astrazeneca, das von der Leyen offensichtlich sehr positiv stimmte. Nach einem zähen Streit wegen Lieferproblemen setzt man nun scheinbar auf gute Zusammenarbeit. Von der Leyen verkündet im heute journal-Interview: Die abgemachte Lieferung werde um eine Woche vorgezogen, die Liefermenge für Februar und März werde um 30 Prozent, also um neun Millionen Dosen, aufgestockt und die Produktionskapazitäten in Europa sollen ausgebaut werden.'
Unsere Kollegin und EU-Kommissionspräsidentin Frau Dr. med. Ursula von der Leyen wandte und drehte sich im ZDF Interview wie ein Aal: Hochnotpeinlichen Fragen nach den erbärmlich niedrigen Impfquoten in Deutschland gegenüber wesentlich höheren in GB und USA wich sie aus, bei Fragen nach Zeitverzögerung und Behördenträgheit tauchte sie ab, fehlende Entschlossenheit stritt sie rundweg ab und bei Fragen nach ihrer persönlichen Verantwortung hörte sie einfach weg.
Sich mit vermehrten Impfdosen ausgerechnet vom britisch-schwedischen AstraZeneca Konzern brüsten zu wollen, gleicht einem Pýrrhussieg, einem Erfolg, der mit hohem Einsatz, mit großen Opfern verbunden ist und eher einem Fehlschlag gleicht.
Denn die extrem schlampig gemachte Studie der University of Oxford und von AstraZeneca als Zulassungsstudie offenbart den bisher schlechtesten Wirkungsgrad der Schutzimpfung von nur 59,5%. Vorher war irreführend von 70,4% die Rede. Nur 8,4% der Probanden waren 56 bis 69 Jahre alt und weitere 3,8% 70 Jahre oder älter. Das Durchschnittsalter war im Median 40 Jahre
https://www.doccheck.com/de/detail/articles/31427-astrazeneca-impfstoff-azd1222-ein-trauerspiel
Andere Impfstoffe, von denen die EU offenkundig absehbar viel zu spät und zu wenige geordert hatte bzw. geliefert bekommt, haben einen Wirkungsgrad ab 95%.
Wie in allen ihren bisherigen Ämtern gerät die Präsidentin der Europäischen Kommission mal wieder mächtig unter Druck.
Screenshots Dr. Schätzler
Dazu mein Kommentar:
FAKTENCHECK
Ein Impfstoff, 2-mal verabreicht, mit einem Wirkungsgrad, wie hier angegeben, von ganzen 59,5% ist gar kein Impfstoff, sondern homöopathienaher, wissenschaftsferner Unfug!
Die EMA sollte schleunigst dem COVID-19-Impfstoff AZD1222 von AstraZeneca die bedingte Zulassung für Personen ab 18 Jahren entziehen, ohne Altersbeschränkung nach oben. Er schützt den Daten zufolge nur 59,5% aller Geimpften vor einem symptomatischen Verlauf von COVID-19 und das ist erbärmlich wenig. Im Dezember 2020 waren Daten dazu in The Lancet erschienenhttps://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(20)32661-1/fulltext
Die EMA-Direktorin Emer Cooke sollte wg. Unfähigkeit, empirisch gewonnene Daten korrekt zu interpretieren, zurücktreten. Ihre Behauptung, es gäbe bisher nicht genügend Ergebnisse bei älteren Teilnehmern über 55 Jahren, ist richtig, blieb aber bei einem Medianwert von 40 Jahren ohne Konsequenzen. Fakten wurden durch Hoffnungen ersetzt: Dass die EMA selbst auf Ergebnisse aus weiteren Studien hofft, um diese und weitere offene Fragen zu klären, ist hochnotpeinlich.
Auch die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut sollte diesen Schwachmathen-Impstoff wg. grottenschlechter Studienlage überhaupt nicht empfehlen. „Der COVID-19-Impfstoff von AstraZeneca wird aktuell aufgrund der derzeit verfügbaren Daten nur für Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren empfohlen; zur Beurteilung der Impfeffektivität ab 65 Jahren liegen bisher keine ausreichenden Daten vor“, schreibt die STIKO. Das sollte bei Experten blankes Entsetzen hervorrufen.
Bei der AstraZeneca-Vakzine wurde zunächst von einem im Impfstoff Vergleich schon sehr schlechten Wirkungsgrad von 70,4% ausgegangen, der nunmehr nur noch 59,5% betragen soll.
STIKO-Vorsitzender Prof. Dr. Thomas Mertens: „Die Pressemitteilung der EMA bestätigt die öffentlich verfügbaren Informationen über den Impfstoff von AstraZeneca: Das Standard-Impfschema mit 2 Dosen bietet einen Schutz von ungefähr 60 Prozent bei Personen zwischen 18 und 55 Jahren“, Bei den Impfstoffen von Moderna und BioNTec gibt es dagegen mehr Angaben zur Effektivität bei Menschen über 80.
Grundlage der EMA-Zulassungsempfehlung waren kombinierte Ergebnisse aus 4 klinischen Studien. Eingeschlossen wurden 23.848 Personen aus Großbritannien, Brasilien und Südafrika. Sie erhielten 1:1 randomisiert den COVID-19-Impfstoff oder Placebo beziehungsweise eine andere Vakzine. Die meisten Probanden waren zwischen 18 und 55 Jahre alt. Dabei kam es wohl primär zu einem Wirkungsgrad von 70,4%: Wegen der extrem niedrigen Ereigniszahlen ein klassischer Studien-Bias (Fehlannahme).
Da vom Impfstoff 2 Standarddosen verabreicht werden und die 2. Dosis 4 bis 12 Wochen nach der 1. Dosis zu spritzen ist, konzentrierte sich die EMA auf Ergebnisse mit Personen, die dieses Standardschema erhielten. In dieser Gruppe kam es zu einer 59,5-prozentigen Verringerung der Zahl symptomatischer COVID-19-Fälle. Unter Verum erkrankten 64 von 5.258 Personen, unter Placebo 154 von 5.210 Teilnehmern.
Das sind die Fakten.