In einem Labor in Bayern wurde scheinbar erstmals die dänische Mutation von SARS-CoV-2, Cluster 5, anhand zweier Proben nachgewiesen. Der Nachweis erfolgte mittels neu entwickeltem PhoenixDx-PCR-Verfahren.
Die Proben stammen laut Angaben des Augsburger Labors ArminLabs von Menschen aus der Region Neu-Ulm und Ansbach. Thorsten Freudenberger, Landrat des bayerischen Landkreises Neu-Ulm, bestätigte dem Bayerischen Rundfunk (BR) gestern, dass einer der Patienten, bei denen die Virusmutation nachgewiesen werden konnte, inzwischen gestorben ist. Dabei ist bislang noch unklar, ob der Patient „an oder mit Corona“ verstorben sei. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit wird nun anhand einer Gesamtgenom-Sequenzierung das Ergebnis der PCR-Analyse validieren.
Nachweis mithilfe eines neuen PCR-Tests festgestellt
Das Labor hatte zur Untersuchung der Proben erstmals das von dem österreichischen Unternehmen Procomcure Biotech neu entwickelte PhoenixDx-PCR-Verfahren angewendet. Damit sei es laut Angabe des Unternehmens möglich, Varianten von SARS-CoV-2 ohne die ressourcenintensive Genom-Sequenzierung festzustellen. Bislang wurde aufgrund des aufwendigen Analyseverfahrens nur etwa jede 900. positive Corona-Probe auf Mutationen geprüft.
In Dänemark wurde SARS-CoV-2 durch Mitarbeiter in Nerzfarmen eingeschleppt, mutierte in den Tieren und sprang schließlich wieder zurück auf den Menschen (wir berichteten). Die Verbreitung der dänischen Variante des Virus galt jedoch durch die Massenschlachtung von Nerzen im November zunächst als eingedämmt. Wie die Variante nach Bayern gelangte, sei bisher nicht bekannt.
Textquellen: © Pressemitteilung Procomcure Biotech // Thomas Pösl und Werner Bader / Bayerischer Rundfunk
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