Ärzte sollten bei der Versorgung ihrer Patienten die Unterschiede zwischen den Geschlechtern im Blick haben. Das RKI legt dazu jetzt einen ausführlichen Bericht vor.
Frauen verhalten sich oftmals gesundheitsbewusster als Männer undernähren sich ausgewogener. Dafür sind sie körperlich weniger aktiv,nehmen beispielsweise seltener das Fahrrad für den Weg zur Arbeit undtreiben in der Freizeit weniger Sport. In Gesundheitsberufen sind mehrFrauen als Männer beschäftigt, trotzdem sind sie in Führungspositionenunterrepräsentiert. Das geht aus dem heute veröffentlichtenFrauengesundheitsbericht hervor.
Der Gesundheitsbericht informiert umfassend zum Gesundheitszustand,zum Gesundheitsverhalten und zur Gesundheitsversorgung von Frauen inDeutschland. Berichtet wird über Frauen aller Altersgruppen, ein Kapitelwidmet sich der Gesundheit von Mädchen.
Mehrere Kapitel greifen besondere Lebenslagen von Frauen auf.Dort wird beispielsweise darauf hingewiesen, dass der Frauenanteil unterden pflegenden Angehörigen im Erwerbsalter höher ist als im Rentenalter.Frauen und Mädchen mit Behinderungen sind deutlich häufiger von Gewaltbetroffen und erleben zwei- bis dreimal so oft sexuelle Übergriffe wieFrauen und Mädchen ohne Behinderungen.
Gesundheitsbericht der Frauen in Deutschland. Zu finden hier.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn: „Eine gute medizinischeVersorgung berücksichtigt immer auch das Geschlecht. MancheErkrankungen lösen bei Frauen andere Symptome aus als bei Männern.Andere erfordern eine spezifische Behandlung. Um Prävention, Diagnoseund Therapie weiter zu verbessern, müssen wir die Unterschiede kennen.“
Die Datengrundlage ermöglicht es, sowohl Unterschiede in der Gesundheitvon Frauen und Männern als auch innerhalb der Gruppe der Frauenaufzuzeigen. „Eine geschlechtersensible Berichterstattung trägt dazu bei,wissenschaftlich fundierte Informationen als Grundlage für politischesHandeln zu liefern. Zudem unterstützt sie die Akteure desGesundheitswesens dabei, eine frauengerechte Prävention undGesundheitsversorgung umzusetzen“, betont RKI-Präsident Prof. Lothar Wieler.
Den gesamten Gesundheitsbericht findet ihr hier.
Dieser Text basiert auf einer gemeinsamen Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit und des Robert-Koch-Instituts.
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