Seit letzter Woche gibt es das umstrittene Positionspapier der KBV, das direkt viele Befürworter hatte. Mittlerweile haben sich die ersten wieder distanziert. Es kommen aber auch neue Unterstützer hinzu.
Das Schließen von Gaststätten, Hotels und Theater, kommt für die Verfasser des Positionspapiers nicht in Frage. Im Schreiben wird von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und einer langen Liste an Unterstützern ein Strategiewechsel in der Pandemiebekämpfung gefordert.
Direkt nach der Veröffentlichung distanzierten sich erste Mediziner und Verbände davon. Dazu gehörten auch der Berufsverband deutscher Anästhesisten sowie die deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (wir berichteten). Ein Hausarzt startete eine Unterschriftenaktion, die über 300 Unterzeichner zählt.
Schließlich reagierte auch die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und sprach sich klar für den nun beschlossenen bundesweiten Shutdown aus.
Auch die deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) verfasste ein Statement, in dem sie sich gegen das Positionspapier der KBV und hinter die politisch angeordneten Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung stellt. Ein weiterer Verband, der nun Abstand von dem Papier nimmt, ist laut Bloggerplattform Volksverpetzer der Berufsverband Deutscher Rheumatologen. Dieser zeigte sich überrascht darüber, in der Liste aufzutauchen – man habe sich nie als Unterstützer gemeldet und sei damit nicht einverstanden gewesen. Des Weiteren teilte auch der Berufsverband Deutscher Internisten mit, sich gegenüber der KBV nicht zu dem Papier geäußert zu haben.
In der Folge strich die KBV Mitgliedsverbände des Fachärzte-Verbands SpiFa im Positionspapier. Stattdessen ist nun nur noch der Dachverband SpiFa als Unterstützer angeführt „mit Verweis auf seine 29 Mitglieder – auch wenn diese teils anderer Meinung sind“, schreibt SZ.
Wie dem überarbeiteten Papier (Stand 30.10.2020) zu entnehmen ist, haben sich aber nicht nur Supporter verabschiedet, es kamen auch neue hinzu. Diese sind: der Bundesverband Deutscher Pathologen, der Dachverband für Naturheilkunde, komplementäre und integrative Medizin (Hufelandgesellschaft), der Verband Deutsche Nierenzentren und die Vereinigung Analytischer Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten in Deutschland.
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