Schon seit längerem kommt Dexamethason bei der Behandlung schwerer COVID-19-Fälle zum Einsatz. Jetzt sprach die WHO eine Empfehlung für die Therapie aus.
Schon im Juni wurde das Glukokortikoid Dexamethason als Durchbruch in der COVID-19-Therapie gefeiert (wir berichteten). Der RECOVERY-Trial hatte ergeben, dass durch die Gabe von Dexamethason die Sterblichkeit bei mechanisch beatmeten Patienten um ein Drittel gesenkt werden konnte. Bei Patienten, die eine nicht-invasive Beatmung benötigten, war es ein Fünftel.
In einer in JAMA veröffentlichten Metaanalyse wurden kürzlich ähnliche Ergebnisse weiterer Studien zusammengefasst. Auch hier war die Behandlung mit Dexamethason verglichen mit der üblichen Therapie mit einer niedrigeren 28-Tage-Mortalität assoziiert. Die Studie wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gemeinsam mit Forschern des Rapid Evidence Appraisal for COVID-19 Therapies (REACT) durchgeführt. Insgesamt wurden Daten von 1.703 Patienten analysiert.
Auch in Deutschland wird seit längerem mit Glukokortikoiden gearbeitet. Wie aus einem Pressebericht der Asklepios Klinik Burglengenfeld hervorgeht, wurde die Therapie dort erstmals im März angewandt, seitdem wurden 35 an einer COVID-19-Pneumonie Erkrankte behandelt. Dadurch konnten der Klinik zufolge die Patienten vor einer gravierenden Verschlechterung des Gesundheitszustands, einer drohenden Beatmung sowie schweren Folgeschäden bewahrt werden. „Bislang musste kein mit Cortison behandelter Patient beatmet werden“, heißt es in der Mitteilung.
Aufgrund der positiven Ergebnisse hat die WHO nun ihre Therapie-Guidelines erneuert und eine Empfehlung für die Behandlung mit Dexamethason ausgesprochen. Ihr könnt sie auf unserer Plattform lesen oder hier downloaden.
Bildquelle: United Nations COVID-19 Response, Unsplash