In Bonn startet jetzt ein Forschungsprojekt, das die Daten der Heinsberg-Studie als Ausganspunkt nutzt. Prof. Hendrik Streeck ist ebenfalls erneut beteiligt. Nordrhein-Westfalen fördert das Vorhaben mit 800.000 Euro.
An der Universität Bonn startet jetzt ein Forschungsprojekt zum Infektions- und Immunitätsgeschehen von SARS-CoV-2 und der damit verbundenen Erkrankung Covid-19. Geleitet wird das Projekt von Prof. Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie des Universitätsklinikums Bonn. Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen fördert das Vorhaben mit fast 800.000 Euro.
Der Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen galt als Hotspot für das Coronavirus, seit es dort nach einer Karnevalssitzung im Februar 2020 zu einer massenhaften Ausbreitung des Erregers kam. Streeck und sein Team hatten vor Ort bereits eine repräsentative Studie durchgeführt, die kontrovers diskutiert wurde (wir berichteten).
Von diesen Studiendaten ausgehend, wollen die Wissenschaftler das weitere Infektionsgeschehen untersuchen. Alle bereits getesteten Personen sollen im Abstand von mehreren Monaten erneut untersucht werden. Das Projekt soll bis Mai 2021 laufen.
Immer noch ist wenig zu SARS-CoV-2 bekannt. Besonderes Augenmerk liegt derzeit auf der Forschung zu Antikörpern und möglichen Impfungen. Streeck erklärt: „Durch die schrittweise Lockerung der bisherigen Maßnahmen und den für endemische Coronaviren üblichen Wettereffekt erwarten wir spätestens im Herbst einen Wiederanstieg der Neuinfektionen. Wie diese verlaufen, wollen wir durch erneute Probennahmen klären.“
Streecks Hypothese: Die mutmaßliche Teilimmunität in der Gemeinde könnte das Infektionsgeschehen verlangsamen – im Vergleich zu Orten, an denen deutlich weniger Menschen mit dem Virus in Kontakt gekommen sind.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Bildquelle: Avel Chuklanov, Unsplash