Eine Übertragung von SARS-CoV-2 findet zu Hause deutlich häufiger statt als auf dem Arbeitsplatz, sagen die Autoren einer südkoreanische Studie. Kinder im Schulalter stellen demzufolge das größte Infektionsrisiko dar.
Insgesamt 59.073 Kontakte von 5.706 Menschen, die an COVID-19 erkrankt waren, wurden in Südkorea untersucht und im Schnitt über einen Zeitraum von 10 Tagen hinweg beobachtet. Jetzt liegt eine Auswertung von Young Joon Park et al. vor. Unterschieden wird zwischen zwei Infektionsgruppen: Haushaltskontakte (10.592 Menschen) und Nichthaushaltskontakte, in der Regel den Arbeitsplatz betreffend (48.481). In Gruppe 1 kam es zu 11,8 Prozent Corona-Infektionen, in Gruppe 2 waren es nur 1,9 Prozent.
Ein wesentlicher Faktor für das Infektionsrisiko scheint das Alter zu sein. Die Studienautoren erstellten Gruppen in Zehnerschritten von 0 bis >80 Jahre. Die meisten Infektionen gab es in der Altergruppe der 10- bis 19-Jährigen. Hier die Top 3 in Prozenten:
Mit 5,3 % war die Ansteckungsrate bei den unter 10-Jährigen am geringsten, davon fanden lediglich 0,9 Prozent der Übertragungen in der Infektionsgruppe 2 statt.
Die Ergebnisse unterscheiden sich von vergangenen Publikationen, in denen von einer geringen Infektionsgefahr bei Kindern ausgegangen wurde. Die Studienautoren legen nahe, dass der niedrige Wert in Infektionsgruppe 2 darauf zurückzuführen sein könnte, dass er sich oftmals auf Untersuchungszeiträume bezieht, in denen die Schulen geschlossen waren.
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