In einer Studie aus Großbritannien haben Forscher die SARS-CoV-2-Ausbrüche in vier Altenheimen von März bis Mai 2020 untersucht. Von den insgesamt 394 Bewohnern starben 26 % (n = 103) innerhalb von zwei Monaten. Bei der Hälfte der Fälle wurde die Todesursache COVID-19 angegeben. Verglichen mit der Gesamtmortaliät im gleichen Zeitraum in den letzten zwei Jahren, nahm die Gesamtmortalität während der Pandemie um ganze 203 % zu.
40 % der Bewohner waren positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden. Bemerkenswert war, dass von diesen Infizierten über die Hälfte (60 %) keine Symptome oder atypische Symptome zeigten. Fieber und Husten war selbst in vielen schweren COVID-19-Fällen, die tödlich endeten, nicht präsent.
Die Autoren einer kleinen Studie im New England Journal of Medicine kommen zu einem ähnlichen Ergebnis. Von 76 Bewohnern eines Pflegeheims in den USA waren 63 % mit SARS-CoV-2 infiziert, doch nur knapp die Hälfte der Infizierten zeigte zum Zeitpunkt des Tests Symptome. Von den Infizierten starben 15 und 11 befanden sich zum Zeitpunkt der Auswertung zur Behandlung in einer Klinik.
Unter Bewohnern in Pflege- und Altenheimen ist das Coronavirus besonders weit verbreitet. Erschwerend für die Eindämmung kommt hinzu, dass viele Infizierte in diesen Einrichtungen keine oder keine typischen Symptome für COVID-19 aufweisen. Die Autoren beider Studien schlagen daher eine breite und regelmäßige Testung aller Bewohner und des Pflegepersonals vor, um zukünftige Ausbrüche zu verhindern.
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Bildquelle: Raul Petri, unsplash