Ein erster Impfstoff gegen Chlamydien hat die Phase-1-Studie erfolgreich durchlaufen. Wie geht es weiter?
Der getestete Wirkstoff CTH522 richtet sich gegen den Erreger Chlamydia trachomatis und enthält Membranproteine der Bakterien.
Von den 35 Studienteilnehmerinnen erhielten 15 das Vakzin zusammen mit Aluminiumhydroxid. Weiteren 15 Probandinnen wurde der Wirkstoff in Kombination mit einem Adjuvans aus CAF01 Liposomen gespritzt und den restlichen fünf ein Placebo. Innerhalb von vier Monaten erhielten sie drei intramuskuläre Injektionen sowie anschließend zwei verstärkende intranasale Verabreichungen nicht adjuvierter Stoffe.
Die Studie lieferte folgende Ergebnisse: Bei gesunden Frauen führte der Wirkstoff zu antikörper- und zellvermittelten Immunantworten. Zudem war das Vakzin gut verträglich. Die beste Wirkung zeigte die Kombination mit dem Adjuvans CAF01. Nun muss jedoch überprüft werden, ob der Stoff einen echten Impfschutz gegen die tatsächliche Infektion bieten kann. Eine klinische Phase-2-Studie ist bereits in Planung. Sollte die Impfung erfolgreich entwickelt werden, könnte sie präventiv bereits vor dem ersten Sexualkontakt verabreicht werden.
Chlamydia trachomatis ist der häufigste Erreger von sexuell übertragbaren Krankheiten und auch Screening-Programme verringern nicht die Infektionszahlen. Zwar können Chlamydien mit Antibiotika gut behandelt werden, doch zeigen sich bei Dreiviertel der Betroffenen keine Symptome, weshalb die Krankheit häufig unbemerkt bleibt. Eine langfristige Folge kann Unfruchtbarkeit sein.
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Studie: © Sonya Abraham et al. / The Lancet Infectious DiseasesBildquelle: © Marco Verch Professional Photographer and Speaker