Candida auris wird in den USA langsam zu einem Problem. Im Jahr 2016 waren es noch Einzelfälle, Anfang des Jahres wurden aktuelle Daten veröffentlicht. Die Zahl der Infektionen mit dem gefährlichen Hefepilz stieg auf über 500 Fälle.
Eine gefährliche Pilzinfektion, die gegenüber vielen gängigen Medikamenten resistent ist, breitet sich weltweit in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen aus. Es handelt sich um die Hefe Candida auris, die erstmals im Jahr 2009 in Japan identifiziert wurde.
Normalerweise ist diese Hefe harmlos und stellt für Menschen mit gutem Immunsystem keine Gefahr dar. Laut des „Centres for Disease Control and Prevention“ (CDC) gibt es seit der Entdeckung aber immer mehr Stämme von Candida auris, die gegen gängige Antimykotika resistent sind und daher ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko für stationär behandelte Patienten mit geschwächtem Immunsystem darstellen.
So kann Candida auris in die Blutbahn übergehen, Wundinfektionen und Ohrenentzündungen verursachen. Symptomatisch zeigt sich die Infektion eher unspezifisch und geht mit Fieber und Schüttelfrost einher. Auch von Todesfällen wurde berichtet. Laut Angaben der CDC verstarben bei den bestätigten Fällen bisher 30-60 Prozent der Patienten mit Candida-auris-Infektion. Diese Patienten waren allerdings bereits vorher ernsthaft krank, sodass nicht genau bestimmt werden kann, ob der Tod wirklich durch Candida auris ausgelöst wurde.
Dennoch zeigt sich die CDC besorgt über die steigenden Fallzahlen und die weltweite Verbreitung. So wurde zwischen 2013 und 2016 lediglich von 13 klinische Fällen in den USA berichtet, mittlerweile ist diese Zahl auf 587 Fälle bis Februar 2019 angestiegen und auch weitere Länder berichten von zunehmend mehr Patienten mit diesem Hefepilzinfekt.
Zudem scheinen sich die resistenten Stämme unabhängig voneinander entwickelt zu haben und sind in der Lage, auch auf Oberflächen für längere Zeit zu überleben. Aus diesem Grund wird im Umgang mit Patienten, die an Candida auris erkrankt sind, zu guter Hygiene geraten, um eine weitere Verbreitung zu unterbinden. Der Nachweis der Hefen gestaltet sich derweil als schwierig und ist nur mittels spezieller Labordiagnostik möglich. Auch in Deutschland wurden bereits erste Fälle von Candida auris gemeldet.
Artikel von Natascha van den Hoefel
Bildquelle: Shawn Lockhart, Wikimedia Commons