Zum Jahreswechsel einen Blick in die Glaskugel der medizinischen Zukunft zu wagen, ist immer spekulativ. Politik, Medien und Öffentlichkeit würden am liebsten alle Wortzusammensetzungen, die mit 'Krankheit' beginnen, durch die grammatikalische Komposition 'Gesundheit' ersetzen und so determinieren (Determinativkompositum). Diese neuen Wortzusammensetzungen verkommen zu reinen Worthülsen.
Gesundheitswirtschaft, Gesundheitsökonomie, Gesundheitswesen, die Gesundheitsweisen, E-Health, Gesundheitsdaten, Gesundheitskarte als E-Health-Card, Gesundheitszentren, DAK-Gesundheit, AOK-die Gesundheitskasse, BIG gesund, Gesundheits-System-Forschung und so weiter und so fort.
Aber was bietet nun die Zukunft, was dient der Medizin und was der Gesundheit?
Alles in allem erhebliche Fortschritte auf höchstem, technisch-naturwissenschaftlichem Niveau. Jedoch keine Innovationen auf dem Gebiet der Gefühlswelten, interpersonellen Kommunikation und Interaktion, emotionalen Instabilität, Empathie, Deprivation, Depression, Psychotherapie und professionellen Arzt-Patienten-Interaktion. Der „Faktor Mensch“ bleibt weitgehend unberücksichtigt.
Erheblich modifiziert und gekürzt nach: http://www.medscape.com/features/slideshow/20-years-ahead?src=wnl_edit_newsal&uac=153065FK&impID=930243&faf=1[Paywall]
Bildquelle (Außenseite): Steve Snodgrass, flickr