Patient, 63 Jahre, BMI 20,4, kataboler Zustand seit über einem Jahr, zunehmend ausgeprägt (ungewollter Gewichtsverlust, kein Tumornachweis).BZ nüchtern stabil zwischen 85–98 mg/dL. Trotz moderater KH-Zufuhr (~180 g/Tag; dagegen hohe Eiweißaufnahme (~140 g/Tag) und Fettzufuhr ~125 g/Tag) relativ hoher HbA1c: 5,5 %. C-Peptid basal niedrig-normal, Glucagon hoch-normal.
Postprandial häufig – aber nicht immer – steile BZ-Anstiege:
Nach ca. 60–75 min meist deutlicher Abfall auf 100–110 mg/dL. Anschließend fluktuierender Verlauf mit leichteren Re-Anstiegen und Abfällen über ca. 2 Stunden, bevor sich der BZ erst nach rund 4 Stunden stabilisiert.
OGTT vor ~1,5 Jahren:
→ Massive, aber deutlich verzögerte Insulinantwort bei insgesamt erhaltener Sekretionskapazität.
Zusätzlich:Seit 2022/2023 post-Covid-ähnliches Syndrom mit zahlreichen pathologischen Autoantikörpern (u. a. gegen ACE2, GPCRs), die in einem Serum des Patienten aus dem Jahr 2020 noch nicht nachweisbar waren.
Frage in die Runde:Wie ist diese Dynamik (verzögerte, aber starke Insulinantwort bei steilem postprandialem BZ-Anstieg, oszillierender Abfall ohne glatte BZ-Normalisierung) im Kontext eines katabolen Zustands zu interpretieren?Primäre β-Zell-Dysfunktion mit gestörter Glukosesensorik?Frühphase einer autoimmunpankreatischen Beteiligung?Gestörte Inkretinantwort?
Wer kennt ähnliche Verläufe?