Aufgabe 1: Kernsanierung im Bestand
1.1 Bewertung der Zukunftsfähigkeit der orthopädischen Klinik
Mögliche Bewertungskriterien:
Medizinisches Leistungsspektrum und Spezialisierung
Begründung: Eine orthopädische Klinik mit umfassender Spezialisierung (z. B. Endoprothetik, Wirbelsäulenchirurgie, Schmerztherapie) verfügt über ein differenziertes Leistungsprofil mit starker Marktposition.
Zukunftsfähigkeit: Die Zunahme altersbedingter Erkrankungen (z. B. Arthrose) unterstreicht die Relevanz spezialisierter orthopädischer Leistungen.
Demografische Entwicklung
Begründung: Der demografische Wandel führt zu einem wachsenden Anteil älterer Menschen mit erhöhtem orthopädischem Versorgungsbedarf.
Zukunftsfähigkeit: Bedarf an konservativer Schmerztherapie und endoprothetischen Eingriffen steigt deutlich.
Qualität der Versorgung und Patientenzufriedenheit
Begründung: Gute Ergebnisqualität und hohe Zufriedenheit sichern Überweisungen und Beteiligung an Versorgungsprogrammen.
Zukunftsfähigkeit: Voraussetzung für wettbewerbsfähige Positionierung im Versorgungsmarkt.
Wettbewerbsanalyse (regionale Versorgungssituation)
Begründung: In Regionen mit hoher Krankenhausdichte muss geprüft werden, ob sich die Klinik durch Spezialisierung differenziert oder in direktem Wettbewerb steht.
Zukunftsfähigkeit: Ein Alleinstellungsmerkmal oder besondere Expertise (z. B. BG-Zulassung) stärken die Marktposition.
Personalstruktur und Fachkräftesicherung
Begründung: Qualifiziertes Personal ist die Grundlage jeder stabilen Versorgung.
Zukunftsfähigkeit: Moderne Infrastruktur und attraktives Arbeitsumfeld verbessern die Personalsicherung.
1.2 Beteiligung relevanter Zentralabteilungen bei der Kernsanierung
Technisches Gebäudemanagement / BauabteilungVerantwortung für Planung, bautechnische Umsetzung und Koordination mit externen Fachplanern.
Controlling / InvestitionsplanungWirtschaftlichkeitsanalyse, Finanzplanung und Bewertung alternativer Szenarien.
Finanzabteilung / FördermittelmanagementPrüfung und Einwerbung von Fördermitteln (z. B. durch Investitionsprogramme).
Medizinstrategie / UnternehmensentwicklungStrategische Bewertung der Maßnahme im Hinblick auf langfristige Ausrichtung und regionale Versorgungslandschaft.
Qualitätsmanagement / HygieneSicherstellung hygienischer Anforderungen während und nach der Sanierung.
IT-AbteilungIntegration moderner digitaler Anwendungen und zukunftsfähiger Infrastruktur.
Pflegedienst- und ärztliche LeitungAufrechterhaltung der Versorgung während der Baumaßnahmen und Anpassung der Betriebsprozesse.
1.3 Chancen und Risiken einer Kernsanierung im laufenden Betrieb
Chancen:
Erhalt des Standortes und Modernisierung der Infrastruktur
Versorgungskontinuität während der Maßnahmen
Verbesserung der Mitarbeiterbindung
Modularer Umbau erlaubt flexible Umsetzung
Förderfähigkeit bei energetischer und digitaler Modernisierung
Risiken:
Betriebsstörungen durch Lärm, Staub, Einschränkungen
Hygieneprobleme während der Bauarbeiten
Bauverzögerungen und Kostenüberschreitungen
Belastung des Personals durch veränderte Arbeitsbedingungen
Imageeinbußen bei unzureichender Kommunikation
Komplexe Logistik und interne Prozessanpassungen notwendig
Aufgabe 2: Erweiterter Neubau
2.1 Herausforderungen und Aufgabenstellungen
StandortwahlAnalyse von Lage, Erreichbarkeit, Eigentumsverhältnissen.
Planung und GenehmigungErstellung eines Bedarfsplans, Abstimmung mit Behörden, Berücksichtigung baurechtlicher Vorgaben.
FinanzierungsbedarfHohe Investitionskosten → Erstellung eines tragfähigen Finanzierungsplans inklusive Fördermittel und Wirtschaftlichkeitsrechnung.
Bauzeit und ÜbergangslösungenSicherstellung der Versorgung während der Bauphase, ggf. temporäre Auslagerung.
Integration in bestehende StrukturenLogistische Anbindung an bestehende Funktionsbereiche (OP, Verwaltung, Technik).
Change-Management und PersonalintegrationSchulung, Kommunikation und Einbindung der Mitarbeitenden.
NachhaltigkeitÖkologische Bauweise, Energieeffizienz, Erweiterbarkeit und Digitalisierung berücksichtigen.
2.2 Finanzierungsoptionen und Kooperationsmodelle
Finanzierungswege:
Investitionszuschüsse der Länder
Mittel aus dem Krankenhauszukunftsfonds
Eigenmittel / Trägerzuschüsse
KfW-Kredite
Öffentlich-private Partnerschaften
Kooperationsmodelle:
Mit Reha-Zentren
Mit MVZ / niedergelassenen Ärzten
Mit Pflegeeinrichtungen
Mit Krankenkassen (Selektivverträge)
Mit Hochschulen und Bildungszentren
2.3 Chancen und Risiken eines erweiterten Neubaus
Energieeffiziente Gebäudetechnik senkt langfristige Betriebskosten
Höhere Attraktivität für Personal und Patienten
Zukunftsfähigkeit durch modulare Struktur
Stärkere Marktposition durch Spezialisierung
Fördermittel als Hebel zur Investitionsrealisierung
Hoher Kapitalbedarf und langfristige Verschuldung
Planungsunsicherheiten und Baukostensteigerungen
Übergangsprobleme durch Parallelbetrieb
Risiko falscher Bedarfsprognose
Abhängigkeit von Kooperationspartnern
Aufgabe 3: Schließung der orthopädischen Klinik
3.1 Gründe und Auswirkungen einer Schließung
Gründe:
Wirtschaftliche Untragbarkeit
Unterdurchschnittliche Auslastung
Fachkräftemangel
Fehlende strategische Relevanz
Auswirkungen:
Reduktion der Leistungsvielfalt
Kurzfristige wirtschaftliche Entlastung
Personalumstrukturierung erforderlich
Vertrauensverlust in Bevölkerung und Politik
Wirtschaftliche Folgen:
Einsparung laufender Kosten
Entlastung des Budgets durch Wegfall defizitärer Strukturen
Einmalige Umstrukturierungskosten
Risiko von Synergieverlusten
Potenzial zur Umnutzung der Immobilie
3.2 Bewertung im Kontext des demografischen Wandels
Risiko: Wachsende Nachfrage im orthopädischen Bereich macht Schließung langfristig problematisch
Druck auf andere Einrichtungen: Kann Versorgungslücken erzeugen
Potenzial: Sektorübergreifende Alternativen (z. B. Reha, Tagesklinik) können Versorgung sichern
Bedeutung wohnortnaher Versorgung: Schließung benachteiligt ältere Menschen in strukturschwachen Regionen
Aufgabe 4: Gesamtempfehlung
Vergleich der Optionen: