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Das Fieberthermometer gehört in jede Heimapotheke. Es ist eine kostengünstige und effektive Methode, um die Körpertemperatur zu ermitteln. Ein Anstieg auf mehr als 37.5 Grad weist darauf hin, dass im Körper gerade eine Infektion zugange ist und womöglich ein Arztbesuch sinnvoll wäre.
Während Fieberthermometer noch in den 80er-Jahren auf Quecksilber-Basis funktionierten, gibt es heute eine große Auswahl auf dem Markt, die unschädlich bei der Anwendung ist. Stiftung Warentest hat einen umfassenden Test vorgenommen und dabei einige Modelle als klare Testsieger herausgestellt – eine Übersicht verfügbarer Testberichte hilft dabei, beim Kauf die richtige Entscheidung zu treffen und die Hausapotheke hochwertig aufzurüsten.
Bei Fieberthermometern wird zwischen verschiedenen Arten unterschieden. Grundsätzlich erfolgt die Einteilung zwischen Infrarot- und Kontaktmodellen. Das klassische „Ausdehnungsthermometer“ aus Glas ist heute kaum noch relevant, digitale Varianten stehen im Fokus. Die am häufigsten erworbenen Produkte sind:
Stabthermometer
Infrarot-Thermometer
Kontakt-Thermometer
Die günstigste Variante ist das Stabthermometer, das wahlweise unter der Zunge, rektal oder unter der Achsel zum Einsatz kommt. Das genaueste Ergebnis liefert die rektale Messung. Tritt Fieber bei Kindern auf, kann das Thermometer ungeeignet sein, da die Messung für den Nachwuchs zur Belastung wird. Die Stiftung Warentest stellte fest, dass die getesteten Stabthermometer allesamt sehr gute oder gute Werte bei der Messung erzielten.
Der Vorteil aus Verbrauchersicht liegt darin, dass der Kaufpreis deutlich unter anderen Modellen liegt. Insgesamt wurden im Test drei Thermometer mit der Gesamtnote „gut“ ausgezeichnet, bei fünf weiteren Modellen wurde die Note „befriedigend“ vergeben. Die Preise liegen im Schnitt unter fünf Euro, was die Beliebtheit erklärt. Nachfolgend die Auflistung der am besten bewerteten Stabthermometer:
Uebe: Domotherm Rapid 10: Das Thermometer überzeugte mit einer Gesamtbewertung von 1,9, was der Note „gut“ entspricht. Mit einem günstigen Preis von 4,50 Euro ist es ein Modell, dass die Reise- und Hausapotheke erweitert und eine zuverlässige Fiebermessung ermöglicht.
Hartmann: Thermovoal Kids Flex: Die hohe Messgenauigkeit und die geringe Messzeit von rund 10 Sekunden sind die Stärken dieses Thermometers. Es hat eine flexible Spitze und trägt so dazu bei, schmerzfreie Messungen bei Kindern und Erwachsenen vorzunehmen. Die Stiftung Warentest bewertete das Thermometer mit 2,0.
Beurer: FT 15/1: Platz drei erzielte das Thermometer aus dem Hause Beurer mit einer Gesamtnote von 2,3 (gut). Preislich liegt es unter fünf Euro und gehört damit zu den Schnäppchen. Die Messgenauigkeit und Schnelligkeit (rund 10 Sekunden) machen das Modell zu einem soliden Helfer im Haushalt mit oder ohne Kinder.
Während der Corona-Pandemie hat die kontaktlose Temperaturbestimmung an Bedeutung gewonnen. Infrarot-Thermometer kommen an der Stirn zum Einsatz und funktionieren berührungsfrei. Die Messdauer liegt deutlich unter zehn Sekunden, sodass diese Modelle auch für Kinder sehr gut geeignet sind. Preislich sind solche Thermometer allerdings deutlich teurer, Preise von rund 30 € sind zu erwarten.
Im Test der Stiftung Warentest konnten nicht alle Modelle überzeugen. Als Bestnote wurde „gut“ vergeben, ein sehr gutes Modell gab es nicht. Für ein Thermometer konnte keine Note vergeben werden, da kein Kalibrierungsmodus zu finden war.
Ob für Fieber oder für die Kontrolle des Verlaufs von Infektionskrankheiten – das Stirnthermometer auf Infrarot-Basis ist eine gute Alternative zum klassischen Stabthermometer und liefert eine ähnlich hohe Genauigkeit. Nachfolgend stellen wir Ihnen die Testsieger der Stiftung Warentest vor:
Easypix: ThermoGun TG2: Das handbetriebene Modell von Easypix funktioniert berührungslos und ermittelt die Temperatur innerhalb von Sekunden. Das gut ablesbare Display erleichtert das Handling. Mit einem Gesamtgewicht von 140 Gramm ist das Fieberthermometer deutlich schwerer als ein Stabmodell, kommt dafür aber ohne Batterien aus. Es lässt sich wieder aufladen und ist eine gute Alternative zur klassischen Messung. Mit einem Preis von mehr als 30 € ist diese Variante recht teuer.
Medisana TM A 79: Das Modell aus dem Hause Medisana wurde mit der Gesamtnote 2,9 (befriedigend) bewertet. Es ist deutlich günstiger als der Testsieger, kostet im Internet weniger als 20 €. Zu den Vorzügen gehört, dass das Thermometer nicht nur die Körpertemperatur misst, sondern auch zuverlässig die Gradzahl von Flüssigkeiten und Oberflächen anzeigt. Darüber hinaus werden die letzten 50 Werte gespeichert, dass eine Kontrolle der letzten Messungen möglich macht.
Omron: Gentle Tempo 720: Mit einer Gesamtnote von 3,3 (befriedigend) ist das Omron-Modell das letzte der Liste, das noch als befriedigend bewertet wurde. Alle weiteren getesteten Geräte erhielten nur noch ausreichende Testergebnisse. Die Messzeit beträgt maximal eine Sekunde, was das Thermometer für die Anwendung bei Babys sehr beliebt macht. 25 Messwerte werden abgespeichert, die Zuverlässigkeit ist gut. Da das Modell batteriebetrieben ist, kann es nicht wieder aufgeladen werden.
Die Gesamtbewertungen der Stiftung Warentest für Infrarot-Thermometer fielen schlechter aus als bei Stabthermometern. Dennoch stieg die Nachfrage während der Corona-Pandemie deutlich an und hat auch bis heute nur wenig merklich nachgelassen. Ganz besonders in Haushalten mit kleinen Kindern erleichtern die Modelle die exakte Temperaturmessung, da der Einsatz schmerzfrei und innerhalb weniger Sekunden (selbst im Schlaf) möglich ist.
Eine weitere Methode der Temperaturbestimmung ist die Messung im Ohr oder auf der Stirn. Bei den getesteten Geräten schaffte es keines über die Note drei hinaus, insbesondere die Messgenauigkeit wurde zum Problem. An der Messspitze befindet sich ein Sensor, der die Wärmeabstrahlung des Trommelfells (bei der Ohrmessung) ordnungsgemäß festhalten muss.
Anschließend wird die Körpertemperatur auf dem Display des Geräts wiedergegeben. Ähnlich funktioniert die Messung auf der Stirn, sie ist aber nicht kontaktlos. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt bei diesen Geräten kaum. Die Messung ist zwar komfortabel, verglichen mit Infrarot-Produkten sind die Geräte aber deutlich teurer. Nachfolgend stellen wir Ihnen die drei bestbewerteten Produkte der Stiftung Warentest vor:
Braun Thermoscan 6: Für dieses Thermometer gab es die Note „befriedigend“, der Kaufpreis von rund 43 € ist allerdings hoch. Laut Herstellerangaben ist die Messung ebenso exakt wie die rektale Untersuchung mit einem Stabthermometer, hier stellte der Test allerdings Abweichungen fest. Da die Handhabung für die Messgenauigkeit von großer Bedeutung ist, sind Anwendungsfehler möglich.
Sanitas SFT 53: Ebenfalls befriedigend wurde das Sanitas Ohrthermometer bewertet, das mit einem Gesamtpreis von 23 € ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Ein großes Display und einfache Handhabung machen das Gerät zum praktischen Hilfsmittel. Auch hier sind Messfehler durch Bewegungen oder nicht sachgemäße Handhabe möglich.
Uebe: Domotherm E: Nur noch ausreichend wurde das Thermometer der Firma Uebe bewertet. Die Messgenauigkeit wich am stärksten ab, darüber hinaus ist der Preis mit rund 32 € wieder sehr hoch. Damit landet der Hersteller Uebe beim Test digitaler Stabthermometer auf dem ersten Platz und schließt bei den Ohrthermometern das Ranking auf dem letzten Platz ab.
Bis auf ein Thermometer (nicht kalibrierbar), bestanden alle den Test der Stiftung Warentest, wenngleich auch mit unterschiedlichen Noten. Mit Abstand am besten wurden digitale Stabthermometer bewertet, die durch hohe Messgenauigkeit und ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugten. Für Familien mit Kindern sind Infrarot-Thermometer dennoch oft die bessere Wahl, da die Messung einfach und ohne Strapazen möglich ist.
Die rektale Messung ist für Kinder oft ein Problem, der orale Vorgang unter der Zunge ist gerade bei Babys noch nicht durchführbar. An dieser Stelle lohnt es sich für Eltern, auf ein Infrarot-Thermometer zu setzen. Verglichen mit den klassischen Ohrthermometern schnitten diese besser ab und werden spätestens seit Corona von den meisten Eltern auch klar bevorzugt.
Quellen:
https://www.test.de/Fieberthermometer-im-Test-1707937-0/
https://www.testbericht.de/de/vergleich/stiftung-warentest-5712.html