Ärzte helfen Patienten, mit trockenem Auge, aber auch solchen, denen die Augen unkontrollierbar überfließen.
Hauptsymptome für die meisten Betroffenen ist ein Gefühl im Auge "als würde man mit einem Scheibenwischer bei einem Auto über eine trockene Scheibe wischen". Dieses Gefühl von Fremdkörpern, ist auch schmerzhaft und entzündet.
Jean-Marcel Piffaretti, Augenarzt an der Universitäts-Augenklinik Basel erklärt dies damit, "dass das Auge trocken wird, wenn man keine Tränen hat, und da die Lider wie Windschutzscheibenputzer funktionieren, wird das Auge nicht mehr befeuchtet. Dann wird das Auge trüb, und die Sehschärfe verschwindet".
Die Ursachen für das so genannte "Trockene Auge" sind bis heute oft nicht ganz klar. Behandelt wird vor allem mit Tropfen, bis zu 10 mal pro Stunde, oder mit einer weichen, wasserhaltigen Linse. Jean-Marcel Piffaretti und sein Kollege Ivan Haefliger haben in Basel eine neuartige Operationsmethode bei der Behandlung des trockenen Auges eingesetzt:
Sie haben Patienten einen ca. 3 cm langen Teil der Mundschleimhaut ins rechte Augenlid eingepflanzt. "Die Patienten, die wir mit dieser Operationsmethode behandelt haben tropfen anstatt alle 10 Minuten lediglich ein paar mal am Tag".
Häufiger als mit dem Krankheitsbild "Trockenes Auge" werden die Ärzte mit dem Gegenteil konfrontiert: Mit dem "Tränenden Auge". Dieses Krankheitsbild ist davon geprägt, dass "man auch normale Tränen haben kann, die aber nicht mehr abfließen.
In der Augenklinik Basel operieren Jean-Marcel Piffaretti und Ivan Haefliger mit einer Technik, die Piffaretti in den 90er Jahren entwickelt hat, und die auch von anderen Spitälern übernommen worden ist. Mit seinem Endoskop, einer 0,5mm dicken Optikfaser, die mit Licht und Kanälen für die Spülung mit Wasser ergänzt ist, wurde es erstmals möglich, in die Tränenkanäle hineinzusehen. Vor einer Operation wird die Schärfe eingestellt. Ohne dieses Instrument wäre es eine sehr invasive und schmerzhafte Operation, bei der ein zusätzliches Loch in die Nase gebohrt werden müsste. Mit der neuen Methode können dagegen die natürlichen Tränenwege ambulant, mit einer Lokalanästhesie und beinahe unblutig wieder hergestellt werden. Verengungen oder Verstopfungen der Tränenwege treten im Alter vermehrt auf, bei jüngeren Menschen sind es meist Folgen von Unfällen oder Entzündungen.