Die Gedanken schwirren regelrecht im Kopf herum und werden in Ruhephasen nur noch lauter. Dazu gesellen sich Unwohlsein, gelegentliche Magenkrämpfe und die ein oder andere Verspannung. Wer diese Gefühle kennt, leidet vermutlich nicht etwa an sich wiederholenden Grippe-Attacken. Stattdessen führt dauernder Stress zu einer sowohl psychischen als auch physischen Belastung. Abhilfe kann mehr Resilienz im Alltag schaffen. Doch wie findet man den Weg zur eigenen inneren Stärke?Resilienz - Was genau ist das?Die Gründe, aus denen sich Menschen mental belastet fühlen, können vielfältig sein. Neben persönlichen Problemen verursachen gesellschaftliche Krisen und die Sorge um den sozialen Zusammenhalt Stressgefühle. Typische Symptome sind:
negative Gefühle
Müdigkeit
Antriebslosigkeit
körperliche Beschwerden
Allerdings unterscheidet sich die Intensität von empfundenem Stress typabhängig. Die einen gehen mit einer Krisensituation gelassener um, die anderen leiden verstärkt unter der Belastung. Der Unterschied zwischen beiden Gruppen ist die Fähigkeit zur Resilienz. Hierbei handelt es sich um die psychische Widerstandskraft, die es ermöglicht, schwierige Lebensphasen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen. Kurz gesagt: eine Art innerer Schutzschild gegen Stressauswirkungen.Welche Faktoren nehmen auf die innere Stärke Einfluss?Resilienz ist keine angeborene Fähigkeit, sondern kann im Laufe des Lebens antrainiert werden. Dabei gibt es Eigenschaften, die den Aufbau dieser inneren Stärke positiv beeinflussen. Zu ihnen gehört ein optimistisches Mindset als Grundlage für das Selbstvertrauen, eine schwierige Situation in den Griff zu bekommen. Mit anderen Menschen leicht ins Gespräch zu kommen und soziale Beziehungen zu knüpfen, ist der eigenen psychischen Widerstandskraft ebenfalls zuträglich. Auch das Maß an Intelligenz kann darüber entscheiden, wie gut eine Person mit Stress umgeht. Die "grauen Zellen" unterstützen schließlich eine kreative Problemlösung.Achtung: Die genannten Fähigkeiten helfen beim Aufbau von Resilienz, sind jedoch nicht deren alleinige Grundlage. Daher müssen auch kontaktfreudige, intelligente Menschen lernen, wie sie ihre Psyche gegen Krisen und Herausforderungen wappnen.Selbstwirksamkeit als Grundpfeiler für eine resiliente PsycheEin weiterer Faktor, der sich auf den Aufbau der inneren Widerstandskraft auswirkt, ist die sogenannte Selbstwirksamkeitserwartung. Hierbei handelt es sich um die innere Überzeugung, eine schwierige Lebenslage aus eigener Kraft meistern zu können. Was zunächst nach dem Sprichwort "Jeder ist seines Glückes Schmied" klingt, hat einen logisch erklärbaren Hintergrund. Personen mit einer hohen Selbstwirksamkeitserwartung glauben fest daran, eine Situation zu ihren Gunsten ändern zu können. Sie besitzen daher mehr Selbstvertrauen, was wiederum das Erreichen ambitionierter Ziele erleichtert. Durch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten fühlen sich diese Menschen äußeren Umständen weniger stark ausgeliefert als solche mit einer geringen Selbstwirksamkeitserwartung.Das soziale Umfeld und sein Einfluss auf die eigene ResilienzStress, der dauerhaft auf Kopf und Körper einwirkt, führt bei Betroffenen zunehmend zu einer gereizten Stimmung. Diese verstärkt sich, wenn die Mitmenschen verständnislos und unsensibel reagieren. Denn wer keine Unterstützung von seinem Umfeld erwarten kann, leidet tendenziell stärker und anhaltender an psychischen Belastungen als Personen mit einem starken sozialen Netz. Studien zur Resilienz-Forschung konnten bereits in der Vergangenheit zeigen, dass Kinder mit wenigstens einer engen und verlässlichen Bezugsperson eine robustere Psyche entwickelten als Gleichaltrige ohne diesen Beistand.Wann ist Resilienz im Alltag wichtig?Resilienz spielt nicht nur bei gesellschaftlichen Krisen eine Rolle. Eine widerstandsfähige Psyche ist auch im Alltag entscheidend, um stressigen Situationen im Privat- und Berufsleben zu begegnen. Nehmen Stress- und Belastungsgefühle Oberhand, kann es zu gesundheitlichen Beschwerden bis zum Burnout kommen. Hierbei handelt es sich um ein Gefühl der totalen körperlichen, geistigen und emotionalen Erschöpfung. Betroffene fühlen sich "ausgebrannt", oft auch innerlich angespannt und überfordert. Bei einem Burnout wirken sich Dauerstress und innere Unruhe auf Körper und Geist aus. Typische Symptome sind:
Kopfschmerzen
Schlafstörungen
Versagensängste
Konzentrationsstörungen
Auch Magen-Darm-Probleme, Schmerzen und Herz-Kreislauf-Beschwerden können sich zu diesen Anzeichen gesellen. Die Symptomatik bleibt meist über mehrere Wochen oder Monate bestehen. Selbst nach einem Urlaub mildert sie sich nicht ab.Neben dauerhaftem Stress können Leistungsdruck, eine überhöhte Erwartungshaltung des Umfelds und fehlende Unterstützung das Risiko eines Burnouts erhöhen. Als Ausweg aus dieser Spirale von Dauerstress, Erschöpfung und gesundheitlichen Beschwerden bedarf es häufig einer Burnout-Therapie. Betroffene können sich zudem selbst helfen, indem sie:
das Stressmanagement in ihrem Alltag verbessern
einen Ausgleich zum stressigen Arbeits- oder Familienalltag suchen
sich bewusst Pausen gönnen, um neue Energie zu tanken
Auch pflanzliche Arzneimittel, die gegen innere Unruhe und Schlaflosigkeit helfen, sind bereits vor einem sich abzeichnendem Burnout eine Unterstützung.Was hilft dabei, ein resilientes Mindset aufzubauen?Der Aufbau der psychischen Widerstandskraft gelingt nicht von heute auf morgen. Bei vielen Menschen findet er unterbewusst statt, jedoch kann er positiv beeinflusst werden. Die folgenden Tipps helfen dabei:
Akzeptanztraining: Wer sich in einer unabänderlichen Situation ärgert oder grämt, vergeudet wertvolle Energie. Sinnvoller ist es, das Unvermeidliche zu akzeptieren und sich an die neuen Umstände anzupassen.
Lösungsorientierung: Stress kann sowohl die Kreativität als auch die Denkfähigkeit beeinträchtigen. In einer schwierigen Situation empfiehlt es sich daher, mental einen Schritt zurückzutreten und sich zunächst einen Überblick über die Handlungsmöglichkeiten zu verschaffen. Im Anschluss kann die Problemlösung beginnen.
Krisenkompetenz: Scheint einem die Stresssituation über den Kopf zu wachsen, kann es helfen, die eigenen Fähigkeiten zu beleuchten. Welche kleinen oder großen Probleme konnten in der Vergangenheit bereits bewältigt werden? Lassen sich frühere Problemlösungen auf die aktuelle Lage anwenden?
Für eine resiliente Psyche sollte zudem auf das "Katastrophisieren" verzichtet werden. Wer stets den sprichwörtlichen Teufel an die Wand malt und vom Schlimmsten ausgeht, begegnet Problemen bereits mit einer negativen Erwartungshaltung. Das beeinträchtigt nicht nur kreative Denkansätze, sondern auch die Motivation und das Selbstbewusstsein. Die bessere Alternative: positiv denken, in die eigenen Fähigkeiten vertrauen und angebotene Hilfe annehmen.