Liebe Kollegen,
ich wurde gefragt, was ich von der sogenannten „Zitronendiät“ halte und ob sie zu empfehlen sei. Manche Menschen erhoffen sich durch das Trinken von Zitronensaft einen schnelleren Gewichtsverlust. Das Trinken von warmen/heißem Zitronenwasser soll positiv zur Fettverbrennung beitragen. Zudem stellt sich durch die Zitronen ein schnelleres Sättigungsgefühl ein, wodurch der Appetit auf „natürliche Weise“ gezügelt werden soll. Ich habe ein wenig recherchiert und tatsächlich die obige Theorie als solche bestätigt gefunden. Ebenso verbreitet zu sein, scheint aber auch ein Argument, das vor Übersäuerung in diesem Zusammenhang warnt: „Eine überhöhte Säurebelastung bremse hiernach den Abbau von Fett und Kohlenhydraten – sie würden dann im Körper eingelagert. Manche Enzyme, die verschiedenste Abbau- oder Stoffwechselprozesse steuern, könnten hiernach in einem übersäuerten Milieu nur eingeschränkt arbeiten.“ Und schließlich wurde regelrecht davor gewarnt, dass eine Übersäuerung das Hungergefühl stimuliere. Eine weitere Dame, die sich in die Diskussion einbrachte, bestätigte uns, dass sie persönlich, nach der Aufnahme von heißem Zitronensaft tatsächlich keinen Hunger mehr habe, aber dies sei "kein angenehmes Bauchgefühl, sondern eher ein starkes unangenehmes Völlegefühl".
Ich stelle das Problem hier einmal platt in den Raum, ob die Frage: „Macht sauer satt oder hungrig?“ möglicherweise nicht pauschal beantwortet werden sollte. Sind die oben genannten Standpunkte überhaupt wissenschaftlich evaluiert? Und - abgesehen von der Tatsache, dass die beste Zitronendiät keine Pfunde verschwinden lässt, sofern sich das Essverhalten nicht ändert -,welchen medizinischen Rat würden Sie hier empfehlen?