Sportlicher 58-Jähriger erhielt bei fortgeschrittener Coxarthrose nach unbehandelter einseitiger Hüftdysplasie vor 8 Wochen eine nicht zementierte Hüft-TEP links. Präoperativ Beckenschiefstand (später operierte Seite etwa 1,5 cm tiefer) mit linkskonvexer Skoliose. Dort (Becken, lumbale WS) kompensierter Zustand, seit Jahrzehnten bestehend. Rechtes Kniegelenk vor allem medial stark arthrotisch, Frage nach endoprothetischer Versorgung steht im Raum.
Unmittelbar postoperativ fiel eine Beinlängendifferenz von etwa 3 cm auf (operierte Seite plus 3 cm). Trotz engagierter Teilnahme an stationärer und ambulanter Reha auch 8 Wochen nach OP freies Gehen schmerzbedingt kaum möglich. Auffällig dabei, dass stechend empfundenes Schmerzmaximum stets kurz vor Lastmaximum, und zwar vor allem bei gestrecktem Hüftgelenk. Weiterhin ist es dem Pat. kaum möglich, mit dem rechten Fuß den Boden vollständig zu erreichen (da linke Seite zu lang).
Meine Fragen: Kann ggfs. durch die operationsbedingte Vergrößerung der Distanz Becken - Restfemur eine übermäßige Straffheit des Band- und Kapselapparats am Hüftgelenk entstanden sein, und diese zu den genannten Beschwerden beitragen? Ist dem Pat. zu raten, auf operative Revision zu drängen? Oder sind 3 cm Differenz noch sinnvoll mit Einlagen auszugleichen? (Immerhin würden sich damit ja u. A. die Drehachsen der Kniegelenke zueinander in der Höhe verschieben).
Herzlichen Dank für jede Antwort! Dr. A.S., Hamburg