Giardia lamblia, ein Protozoon, ist weltweit verbreiteter Erreger einer Enteritis. Da es keine Mitochondrien hat, muss es anaeroben Stoffwechsel betreiben.
Die Trophozoiten (vegetative Formen) können nur im Dünndarm überleben; sie ernähren sich von Gallensäuren und vermehren sich durch Zweiteilung. Auf den Dünndarmzotten bilden Sie eine Schicht, die wie Absorptionshindernis wirkt und deshalb Malabsorptions-Symptome wie Steatorrhoe verursacht. Sie sind mithilfe einer Saugplatte an den Enterozyten angeheftet und vermindern so die Resorptionsfläche. Zudem führen sie durch die Veränderungen an den Enterozyten über Zytokin-Ausschüttung zur Entzündung.
Wenn viele Gallensäuren in den Darm gelangen, wachsen sie zu vierkernige Zysten mit dicken und stabilen Zellwänden, die auch außerhalb des Menschen überleben können. Ein weiterer Aspekt hier ist, dass der enstehende Mangel an Gallensalzen die Steatorrhoe verstärkt und die Hemmung von Verdauungsenzymen durch die Lamblien zu einer veränderten Darmflora führt.
Der Nachweis erfolgt über Zysten im Stuhl oder Mikroskopie von nativem Dudodenalsekret (seltener!).