Perforation des Ösophagus (Boerhaave-Syndrom) - Längsruptur (100 mm) sowie multiple feine Schleimhauteinrisse des mittleren Ösophagus. Einblutungen in die Ösophagusmuskulatur und das paraösophageale/-tracheale Fettgewebe. Zusatzbefund: Alkoholische Leberzirrhose. Klinik: 55-jähriger Patient; schockierende obere Gastrointestinal-Blutung bei Ösophagusperforation. Verdacht auf aethylische Leberzirrhose. Chronisch obstruktive Pneumopathie. Kommentar: Als Boerhaave-Syndrom wird ein seltenes Krankheitsbild bezeichnet, das bei einer spontanen Ösophagusperforation, das heißt bei einem spontanen Riss (Ruptur) aller Wandschichten der Speiseröhre (Oesophagus), auftritt. Es wurde 1724 erstmalig von Hermann Boerhaave beschrieben. Das Boerhaave-Syndrom entsteht infolge eines plötzlichen und starken intraösophagealen Druckanstiegs hauptsächlich infolge massiven Erbrechens. Die sofortige operative Versorgung der Perforation stellt mit Abstand die wichtigste Therapieoption dar. Die unbehandelte spontane Ösophagusperforation hat eine Sterblichkeit von über 90 Prozent.Quelle: ©PathoPic