Die Scheuermann-Krankheit ist eine juvenile Verknöcherungsstörung der Wirbelsäule, v.a. der mittleren und unteren Brustwirbelsäule (knorpelige Randleistenapophysen), manchmal auch der oberen Lendenwirbelsäule. Die Scheuermann-Erkrankung ist die häufigste Wirbelsäulenerkrankung im Jugendalter. Das typische Alter für das Auftreten des Morbus Scheuermann ist zwischen 8 und 14 Jahren. Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen (2:1). Die Wirbel zwischen dem 5. und 11. Brustwirbel wachsen in ihren vorderen Anteilen langsamer als in den hinteren. Seltener ist auch der obere lumbale Abschnitt (L1-L3) betroffen.
Dadurch entstehen typisch geformte Keilwirbel. Die Deckplatten der Wirbelkörper weisen zudem Inkonsistenzen auf, durch die Anteile der Zwischenwirbelscheiben in den Wirbelkörper eintreten können. Die beim ungleichmäßigen Wachstum entstehenden Verformungen der Wirbel sind assymetrisch. Daher kommt es zur Ausbildung einer übermäßigen Kyphose.
Mit dem Alter von etwa 18 Jahren sistiert mit dem Abschluss des Wachstums auch das pathologische Wachstum im Rahmen eines Morbus Scheuermann. Es kommt zu keiner weiteren Progression. Die Erkrankung kann durch die klinische Untersuchung und v.a. durch das Röntgenbild in der seitlichen Aufnahme erkannt werden. In frühen Stadien erhält man röntgenologisch meist einen Normalbefund oder eine geringe Verformung von einzelnen Wirbelkörpern (1. Stadium), im weiteren Verlauf sind Kyphose, Schmorl-Knorpelknötchen und unregelmäßige Wirbeldeckplatten (2. Stadium) bis hin zu keilförmigen Verformungen der Wirbelkörper (3. Stadium) zu beobachten. Ergänzend kann eine Verkürzung des Abstands zwischen den betroffenen Wirbeln festgestellt werden.
Als Scheuermann-Trias bezeichnet man die Kombination aus:
Der klinische Zustand des Patienten muss nicht unbedingt mit dem Röntgenbefund korrelieren.
Quelle: MusicNewz