Die McDonald-Kriterien dienen der Diagnosestellung einer Multiplen Sklerose.
Die McDonald-Kriterien werden durch das International Advisory Committee on Clinical Trials in Multiple Sclerosis regelmäßig überarbeitet, um neue Forschungsergebnisse zu berücksichtigen. Die Revision von 2024 ersetzt die Fassung von 2017 und soll die Diagnosestellung beschleunigen, bei unverändert hoher Spezifität.[1]
In geeigneten Situationen kann die diagnostische Sensitivität steigen, etwa durch die Aufnahme des Sehnervs als fünfte Lokalisation sowie durch Zusatzmarker wie zentrales Venenzeichen, paramagnetische Randläsionen und kappa freie Leichtketten (kFLC).
Die aktualisierten Kriterien schaffen einen einheitlichen Rahmen für alle Verlaufsformen (schubförmig und progredient) und Altersgruppen (pädiatrisch bis Spätbeginn).
Für die Diagnose einer Multiplen Sklerose ist in den meisten Fällen eine typische Schubsymptomatik erforderlich. Ergänzend müssen bildgebende Befunde die räumliche Dissemination belegen. Der Nachweis einer zeitlichen Dissemination bleibt in den 2024 Kriterien als Option möglich, ist aber nicht mehr in allen Konstellationen zwingend erforderlich, da alternativ auch Liquorbefunde wie oligoklonale Banden (OKB) oder kFLC, ebenso wie spezifische radiologische Marker wie das zentrale Venenzeichen oder paramagnetische Randläsionen die Diagnose stützen können.
Autor: Joshua Soeder, DocCheck; by BioRender.com (2025); lizenziert unter CC BY-NC-SA 4.0