Auf meiner Website finden Sie regelmäßig neue Erkenntnisse zum Thema Nahrungsergänzungsmittel. Selen ist ein lebenswichtiges Spurenelement. Es wird hauptsächlich über die Nahrung aufgenommen, wobei die Böden in Europa flächendeckend selenarm sind und der Selengehalt europäischer Feldfrüchte daher ebenfalls niedrig ist. Deswegen greifen viele Menschen zu Selensupplementen um ihren Tagesbedarf zu decken. In einem neuen Review wurde nun zusammenfassend untersucht, ob Selen neben den bekannten Vorteilen auch bei einer Hashimoto-Erkrankung helfen kann.
Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine entzündliche Erkrankung der Schilddrüse. Bei dieser Autoimmunerkrankung kommt es zu einem Wachstum der Schilddrüse. Gleichzeitig lässt allerdings die Funktion nach. Nach anfänglichen Symptomen einer Schilddrüsenüberfunktion folgt daher eine Schilddrüsenunterfunktion mit allen Begleitsymptomen wie bspw. Müdigkeit, Verstopfung, Heiserkeit oder erhöhte Blutfettwerte.
Diese neue Studie hat anhand von 8 verschiedenen Studien untersucht, inwiefern eine erhöhte Selenzufuhr bei Hashimoto helfen kann. Dafür untersuchten die Forscher die T4-Werte. T4 ist ein Schilddrüsenhormon, dass bei Hashimoto-Thyreoiditis niedrig ausfällt. Außerdem wurde gemessen, wie viele Anti-TPO Antikörper im Blut vorhanden waren.
Dabei kamen die Forscher zum Ergebnis, dass in sechs von acht Studien eine Verbindung zwischen Selenzufuhr und Entwicklung der Thyreoiditis nachweisbar war. Allerdings wirkt diese Verbindung sich nicht auf die Anzahl der Antikörper aus. Diese waren unabhängig von der Selenzufuhr in allen Studien ähnlich. Doch der positive Einfluss auf die ausgeschütteten T4-Hormone kann Selen potenziell wertvoll machen im Einsatz gegen die Hashimoto-Thyreoiditis.
Ehsan Alijani (2020): The assessment of the selenium supplementation on hashimoto's thyroiditis, systematic review and Meta-Analysis. In: medrxiv.org