Letzte Woche bin ich auf die Blutgasanalyse (BGA) eingegangen – heute möchte ich mich mit einem Thema befassen, das direkt damit zusammenhängt, nämlich die Azidose.
Eine Azidose wird nämlich mithilfe einer BGA diagnostiziert, da diese Aufschluss über den pH-Wert gibt. Befindet sich dieser unterhalb von 7,35, liegt eine Azidose vor. Unterschieden wird zwischen einer mit dem Stoffwechsel in Zusammenhang stehenden sog. metabolischen Azidose und einer durch Atmungsstörungen herbeigeführten respiratorischen Azidose.
Es ist wichtig, die Azidose nicht mit der medial häufiger Erwähnung findenden Übersäuerung (durch kleinere, chronische pH-Wert-Verschiebungen) zu verwechseln – die Azidose ist nämlich eine signifikante und akute Übersäuerung, in deren Folge es zu einer Abnahme der Herzleistung kommen kann. Daraufhin kann der Blutdruck abfallen und ggf. entwickeln sich auch Herzrhythmusstörungen.
Unser Körper reagiert in Verbindung mit der Azidose durch verschiedene kompensatorische Prozesse: Bei einer metabolischen Azidose sind die Säuren im Blut erhöht, durch respiratorische Vorgänge soll dies ausgeglichen werden, indem CO2 abgebaut wird. Bei einer respiratorischen Azidose hingegen leitet der Körper zur Gegenregulation Stoffwechselvorgänge ein, konkret wird das basische Bikarbonat erhöht.
Wie sieht nun die Prognose bei Azidose aus? Das hängt letztlich stark davon ab, wie stark diese ausgeprägt ist. Oft drückt sich die Azidose als Folge einer anderen zugrundeliegenden Erkrankung aus → wird also ursächlich behandelt, verschwindet die Azidose i. d. R. auch schnell wieder. Alles in allem ist die kausale Therapie hier also das A & O. Es ist zwar möglich, eine metabolische Azidose bspw. durch die Gabe von Bikarbonat zu behandeln. Dann bleibt das Grundproblem aber bestehen und künftig wird sich wahrscheinlich eine weitere Azidose ereignen.
In meinem Video zum Thema kläre ich noch einmal genauer auf – dort gehe ich Schritt für Schritt auf die wichtigsten Faktoren bei einer Übersäuerung des Blutes ein!