Auf meiner Website veröffentliche ich regelmäßige Updates zu neuen Forschungsergebnissen. Diesmal zum Thema Omega-3-Fettsäuren. Die Wirkung von Omega-3-Fettsäuren auf kardiovaskuläre Erkrankungen steht in der medizinischen Forschung schon seit einigen Jahrzehnten hoch im Kurs. Je mehr Fisch man zu sich nimmt, desto besser schützen die Omega-3-Fettsäuren vor Erkrankungen wie der Koronaren Herzerkrankung, so versprach zumindest die Werbung. In einem Review-Artikel haben die zwei Forscherinnen Sarah Parish und Marion Mafham nun untersucht, ob diese Behauptung auch durch wissenschaftliche Studien belegt werden kann.
Dabei zeigte sich, dass bereits im Jahr 2018 keine ausreichenden Beweise dafür gefunden werden konnten. In Meta-Analysen wurde die Wirkung von 0,5 bis 2 Gramm Omega-3-Fettsäuren bei Einnahme über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren geprüft. Dabei zeigten sich keine Auswirkungen auf das kardiovaskuläre System. Einen Lichtblick gibt allerdings eine kürzlich veröffentlichte Studie, in der Icosapent-Ethyl, eine abgewandelte Form der Omega-3-Fettsäure Eicosapentaensäure, eine Reduktion von kardiovaskulären Ereignissen um 25 % erreichte.
Weitere Studien kamen zu ähnlichen Ergebnissen. Im Gegensatz zu früheren Studien kann nun von einer dosisabhängigen schützenden Wirkung der Omega-3-Fettsäuren berichtet werden. So konnten in der sogenannten ASCEND-Studie (A Study of Cardiovascular Events in Diabetes) geringfügige Unterschiede festgestellt werden. So beobachteten Forscher seltener Herzrhythmusstörungen bei den Teilnehmern und auch die Anzahl der Krankenhausaufenthalte durch Herzrhythmusstörungen sank. Da in dieser Studie allerdings mit geringen Dosen gearbeitet wurde, ist weiterhin ungeklärt, ob diese positiven Veränderungen auf die Omega-3-Fettsäuren zurückzuführen sind oder lediglich Abweichungen darstellen.