Heute auch zu finden auf meiner Website: Aktuelle Forschung zum Thema Remdesivir und Covid-19.
Das Medikament Remdesivir gilt als vielversprechendstes bei der Behandlung von Covid-19. Daher laufen zu dem Wirkstoff aktuell auch mehrere Studien. Im Deutschen Ärzteblatt wurde heute von ersten Ergebnissen berichtet, die durchwachsen ausfallen. Allerdings ist auch erst eine Versuchsstudie abgeschlossen.
Mehrfach hatte ich in der jüngeren Vergangenheit über Remdesivir berichtet, v. a. auch in meinem Artikel über mögliche „Corona-Medikamente“. Die Studienergebnisse zu diesem Virostatikum waren heiß erwartet, jetzt können wir einen Blick auf erste Erkenntnisse werfen.
Fangen wir mit einer Studie aus China an. Darin wurden insgesamt 237 Patienten per Zufall entweder auf eine Remdesivir- oder eine Placebo-Gruppe verteilt. Grundlegende Erkenntnis der Studie: Scheinbar ist die Behandlung mit Remdesivir erfolgreicher, je früher damit begonnen wird. So erholten sich Patienten, die in den ersten 10 Tagen nach Ausbruch der Symptome behandelt worden sind, häufiger. Allerdings muss man auch festhalten, dass das Signifikanzniveau in der Studie verfehlt wurde – die Ergebnisse sind also mit Vorsicht zu genießen. Außerdem wurde die Studie vorzeitig abgebrochen, da es in der untersuchten Region (Hubei) zu einem so starken Abklingen der Epidemie kam, dass sich schweren Erkrankungsfälle mehr ergaben.
Wie eingangs erwähnt, sind weitere Studien zum Thema noch nicht abgeschlossen. Es gibt allerdings Zwischenergebnisse vom „Adaptive COVID-19 Treatment Trial“, denen zufolge mit Remdesivir behandelte Covid-19-Patienten um 31 % schneller genesen waren als Placebo-Patienten (durchschnittlich 11 zu 15 Tage). Es wurden zudem Verbesserungen hinsichtlich der Überlebensrate festgestellt, allerdings muss auch diesbezüglich in Kauf genommen werden, dass Signifikanzniveau (wenngleich knapp) verfehlt wurde.
Das Deutsche Ärzteblatt schlussfolgert, dass sich bei Remdesivir scheinbar v. a. bei leichteren Erkrankungen eine erhöhte Wirksamkeit erzielen lässt und dass die Behandlung dem Anschein nach auch erfolgreicher ist, je früher damit begonnen wird. Letztlich könnte der Wirkstoff aufgrund dieser Ergebnisse therapeutisch für größere Patientengruppen in Frage kommen.
Quellen: