Am 31. März hatte ich auf meiner Website bereits über erste Behandlungsversuche mit dem Blutplasma genesener Patienten berichtet – eine kleine chinesische Studie zeigte, dass diese Methode als durchaus vielversprechend gilt, da sich die Patienten nach der Gabe innerhalb von 3 Tagen von ihren Beschwerden wie Fieber erholten und ihre Viruslast abnahm. Eine weitere Studie aus China konnte diese Ergebnisse bestätigen. Auch dort erhielten Patienten Plasmatransfusionen, durch die sie sich innerhalb von 3 Tagen von den klinischen Beschwerden erholten. Im Verlauf von insgesamt 7 Tagen waren sie virenfrei.
Das klingt doch schon mehr als vielversprechend? Hat man sich wahrscheinlich auch in Deutschland gedacht. Das deutsche Ärzteblatt berichtete jüngst davon, dass sich auch hierzulande ein solcher Therapieansatz der Umsetzung nähert. Die Uniklinik Erlangen hat von den zuständigen Behörden die Zulassung für die Produktion therapeutischen Plasmas erhalten und bereits genesene Patienten zur Spende eingeladen. Bei diesen muss nachweislich (per PCR) positiv eine Infektion nachgewiesen worden sein und sie müssen mittlerweile mindestens 2–4 Wochen symptomfrei sein. Ihre Spenden werden dann auf die Anwesenheit von Antikörpern untersucht. Erlangen ist übrigens nicht der einzige Standort, an dem das Verfahren umgesetzt werden soll – mehrere Universitätskliniken befinden sich aktuell in der Vorbereitung für die Plasma-Behandlung schwerer Covid-19-Fälle.
Der Grund dafür, dass zunächst vorwiegend schwere Fälle behandelt werden, besteht schlicht darin, dass das Plasma begrenzt verfügbar, die potenzielle Patientenzahl aber groß ist – es werden also vor allem diejenigen Fälle behandelt, bei denen potenziell die größten Gefahren bestehen.
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