Oxycodon kommt als stark wirksames Opioid u. a. in der Schmerztherapie zum Einsatz und befindet sich im WHO-Stufenschema (mehr im Video) auf Stufe 3. Es wird dementsprechend bei starken Schmerzen entweder allein gegeben oder mit einem Ko-Analgetikum (z. B. Antidepressiva wie Amitriptylin oder Antikonvulsiva wie Pregabalin) kombiniert, um eine optimale Schmerztherapie zu gewährleisten.
Doch da es sich um ein Opioid handelt, muss man sich auch immer wieder die Gefahren des Wirkstoffs vor Augen führen, nicht zuletzt v. a. auch die Gefahr der Abhängigkeit. In diesem Zusammenhang müssen drei Faktoren berücksichtigt werden, nämlich die Toleranzentwicklung, die physische und auch die psychische Abhängigkeit.
So entwickeln Patienten bspw. eine Toleranz gegen den Wirkstoff selbst und müssten dann mehr einnehmen, um einen gleichbleibenden schmerzlindernden Effekt zu erzielen. Gleichzeitig treten Nebenwirkungen wie Obstipation und Miosis unverändert stark auf, die Toleranzentwicklung wirkt sich darauf nicht aus.
Im Zuge der physischen Abhängigkeit sind v. a. Entzugserscheinungen wie Tremor, Tachykardie, Emesis, Diarrhö und Depressionen zu berücksichtigen.
Die psychische Abhängigkeit ist aber meist der hartnäckigste dieser drei Faktoren, gerade bei längerfristiger Opioid-Einnahme. Denn wenn das stark wirksame Opioid (mehr im Video) mal nicht mehr eingenommen wird, fehlen dem Patienten die durch den Wirkstoff hervorgerufene Euphorie und Beruhigung, es kommt zum sogenannten Craving, einem unwiderstehlichen Verlangen nach dem Wirkstoff. Häufig kommt es daher zu Rückfällen.
Gerade durch die „Opioid-Krise“ in den USA rücken Wirkstoffe wie Oxycodon wieder in den Fokus der Öffentlichkeit, nicht zuletzt natürlich, weil ihre angeblich sorglose Verschreibung als einer der Hauptgründe für die Entstehung der Krise gilt.
Ich habe mich in einem ausführlichen Artikel sowie einem Video genauer mit dem Opioid befasst und gehe dabei auf Wirkmechanismen, Darreichungsformen, Nebenwirkungen, Gefahren und die Wichtigkeit des Wirkstoffs in der Schmerztherapie ein.