Eine sehr seltene Entleerungsstörung ist die Dyskinesie der Puborektalschlinge, desjenigen Muskels, der sich als unterster Anteil der Beckenbodenmuskulatur von Schambeinast zu Schambeinast wie eine Schlinge um den Übergang vom Enddarm in den After herumzieht.
Diese Muskelschlinge hält die Abknickung des Rektum zum Analkanal aufrecht, den anorektalen Winkel. Sie spannt sich automatisch an, wann immer die Kontinenz gesichert werden muss, beim Husten und Nießen ebenso wie beim Treppensteigen, und sie erschlafft normalerweise während des Entleerungsvorgangs.
Tut sie dies nicht, sondern erhöht sie sogar noch ihren Tonus, sprechen wir heute von einer Dyskinesie. Ursprünglich wurde dieses Phänomen schon in den 60-iger Jahren von Wassermann als „paradoxe Pubo- rektaliskontraktion“ beschrieben. Die Ursache ist unklar.
Weitere Bilder: Rektozele, Rektumprolaps