Die 24-jährige Patientin erlitt nach Verkehrsunfall eine dislozierte Jefferson-Fraktur und eine Densfraktur vom TypII nach Anderson.
Wie entsteht so etwas?
Wenn Kräfte axial auf die Halswirbelsäule wirken, werden diese Kräfte über die Gelenkmassive des Hinterhauptbeins (condyli occipitales) auf das obere Kopfgelenk weitergeleitet. Da in diesem Bereich keine Bandscheibe ist, muss der Atlas die einwirkenden Kräfte ohne Pufferwirkung verteilen. Die axial einwirkenden Kräfte werden durch die Neigung der Gelenkflächen der Kopfgelenke in Kräfte umgewandelt, die nach außen abgeleitet werden. Durch diese nach den Seiten gerichtete Umleitung der einwirkenden Energie kommt es zum Auseinanderbersten der Atlasbögen. Durch das seitliche Auseinanderweichen der Atlasbögen kann es zur Zerreißung des Ligamentum transversum atlantis kommen. Dieses Band gewährleistet die Stabilität des unteren Kopfgelenks zwischen 1. und 2. Halswirbel. Bei einer Zerreißung kommt es zur Instabilität mit möglicher Kompression des Rückenmarks durch Einengung des Rückenmarkkanals. Therapie: Stabile, nicht verschobene Frakturen des Atlas können häufig konservativ durch Ruhigstellung mittels Zervikalstützen für 8-10 Wochen behandelt werden. Jefferson-Frakturen mit ligamentärer Zerreißung und Verschiebung von C1 gegen C2, wie in diesem Fall ,müssen operativ versorgt werden.
Mögliche Operationsverfahren sind: • transorale Reposition und Osteosynthese von C1 nach Harms • C0/C2-Fusion http://flexikon.doccheck.com/de/Densfraktur