Nur symptomatische oder komplizierte Leberzysten (Einblutung, Infektion, Ruptur, Verdrängung bzw. Kompression des Gallengangsystems oder anderer Organe) stellen eine Indikation zur Therapie dar. Das einfachste Verfahren stellt die CT-gestützte Aspiration des Zysteninhalts, ggf. mit anschließender Verödung der Zyste mit Ethoxysklerol oder Alkohol dar. Nachteil dieses Verfahrens ist die sehr hohe Rezidivrate (bis zu 50%). Wesentlich effektiver ist die operative Zystenentdachung. 1991 wurde diese Operation erstmalig minimal-invasiv (laparoskopisch) durchgeführt. Bei diesem Eingriff wird nach Absaugen der Zystenflüssigkeit das Dach der Zyste über drei kleine Zugänge ( Nabel und Mittel/Oberbauch) komplett entfernt. Die verbleibende Höhle wird dann mit dem körpereigenem großen Netz (Omentum majus) ausgefüllt. Das Omentum majus wird dabei an den Zystenrand genäht. Hierdurch wird verhindert, daß sich eine neue Zyste bildet. Im Vergleich zum interventionellen Eingriff (Punktions- bzw. Verödungsverfahren) ergibt sich bei der minimal invasiven Operation der Zystenentdachung eine wesentlich geringere Rezidivrate (etwa 11%).