Unter einer Divertikulitis versteht man die Entzündung eines Divertikels. Im engeren Sinn ist damit vor allem die Entzündung von Divertikeln des Colons gemeint.
Eine Divertikulitis entsteht dadurch, dass Stuhl bzw. schwer verdauliche Nahrungsreste Druckläsionen der verdünnten Divertikelwand erzeugen. Von dort aus können sich bakterielle Infektionen in das umgebende Bindegewebe ausbreiten und eine Peritonitis auslösen.
Dieser Prozess ist vor allem im Alter häufig die Ursache für das Entstehen eines akuten Abdomens mit Perforation und kann zu Verwechslungen mit einer akuten Appendizitis Anlass geben.
Von einer Divertikulitis sind in der Regel ältere Patienten betroffen. Besteht eine ausgeprägte Adipositas, kann sie jedoch auch im frühen Erwachsenenalter auftreten. Die Wahrscheinlichkeit zu erkranken, steigt mit der Anzahl der vorhandenen Divertikel. Zwischen 10 und 25% aller Patienten mit einer Divertikulose erleiden im Laufe ihres Lebens eine Divertikulitis.
Am häufigsten (ca. 95% der Patienten) ist wie in diesem Fall das Sigmoid betroffen.
Bei Patienten mit mehreren Divertikulitis-Episoden wird im Intervall die Resektion der Hochdruckzone empfohlen. Sie kann endoskopisch oder durch konventionelle Laparatomie erfolgen.