Eine Frühgeburt ist mit hohen Risiken für Mutter und Kind verbunden. Nun wurde die Leitlinie zur Prävention und Therapie bei drohender Frühgeburt überarbeitet.
Von einer Frühgeburt spricht man, wenn ein Kind vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche geboren wird. Dabei können für Mutter und Kind riskante Komplikationen entstehen. Zum Vorgehen bei einer drohenden Frühgeburt gibt es daher eine S2k-Leitlinie, die sich an Gynäkologen, Hebammen, Pflegekräfte und Patientinnen richtet.
Die Empfehlungen aus dem Jahr 2020 wurde nun umfangreich aktualisiert und auf den neuesten Stand der Wissenschaft gebracht. Neben möglichen Ursachen einer Frühgeburt werden in der Leitlinie potenzielle Risikofaktoren für eine Frühgeburt identifiziert. Dazu zählen ungünstige sozioökonomische Faktoren genauso wie gesundheitliche Einschränkungen wie Parodontitis oder eine SARS-CoV-2-Infektion.
Besonderes Augenmerk wurde auf das optimale Timing der fetalen Lungenreifeinduktion mit Kortikosteroiden gelegt. Forschungsarbeiten legen nahe, dass Kinder, die nach Applikation dieser Medikamente reif geboren werden, möglicherweise im späteren Leben vermehrt mentale Störungen entwickeln. Auch das Kapitel zu Mehrlingsschwangerschaften wurde überarbeitet. „Die Leitlinie soll behandelnden MedizinerInnen ein Instrument an die Hand geben, um der perinatalen Morbidität und Mortalität durch Frühgeburten entgegenzuwirken und eine Senkung der Frühgeburtenrate zu erreichen“, so Leitlinienkoordinator Prof. Richard Berger.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. Mehr zur Leitlinie erfahrt ihr hier.