Auch beim Vorliegen einer Beinvenenthrombose raten Hämatologen nicht von einer Impfung mit dem Vakzin von AstraZeneca ab. Lest hier die Stellungnahme zu Thrombosen und COVID-19 im Detail.
Die Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung e.V. (GTH) veröffentlichte gestern eine Aktualisierung ihrer Stellungnahme zur Impfung mit dem AstraZeneca COVID-19 Vakzin.
In dieser wird zunächst die aktuelle Sachlage erläutert:
Die Thrombosen traten i.d.R. 4–16 Tage nach der Impfung auf. Weiter schreibt die GTH: „Die Thrombozytopenie weist auf ein immunologisches Geschehen als Ursache der Thromboseneigung hin. Die thrombotischen Ereignisse müssen sich jedoch nicht ausschließlich in der intrakraniellen Zirkulation manifestieren, sondern können auch in anderen Lokalisationen und Gefäßbetten auftreten.“
Die GTH empfiehlt die Fortführung der Impfungen in Deutschland mit dem Vakzin in der Altersgruppe > 60 Jahre, da hier die positiven Effekte einer Impfung überwiegen würden.
Weiterhin fänden sich keine Hinweise dafür, dass Thrombosen an typischer Lokalisation (Beinvenenthrombose, Lungenembolie) nach einer Impfung häufiger aufträten als in der altersentsprechenden Normalbevölkerung. Für die Beratung besorgter Patienten gibt die GTH außerdem eine Handlungsempfehlung: „Aufgrund der immunologischen Genese der Sinus-/Hirnvenenthrombosen oder Thrombosen in anderer (atypischer) Lokalisation haben Patienten mit einer positiven Thromboseanamnese und/oder einer bekannten Thrombophilie nach Impfung mit dem AstraZeneca COVID-19 Vakzin kein erhöhtes Risiko, diese spezifische und sehr seltene Komplikation zu entwickeln.“
Weitere Empfehlungen und Erklärungen finden sich in der Stellungnahme der GTH. Außerdem ist dort ein Behandlungsleitfaden zu finden, der bei Auftreten einer Thrombozytopenie und/oder bestätigten Thombose nach einer AstraZeneca-Impfung befolgt werden sollte.