Vor einer systemischen Therapie mit fluoropyrimidinhaltigen Zytostatika sollen Krebspatienten ab sofort auf das Enzym Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD) getestet werden.
Auszug des Positionspapiers:
Fluorouracilhaltige Arzneimittel gehören zu den am häufigsten eingesetzten Zytostatika in der systemischen Tumortherapie. Bei einem Teil der Patienten können schwere und lebensbedrohliche Nebenwirkungen auftreten. Das Risiko schwerer Nebenwirkungen unter einer fluorouracilhaltigen Therapie wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst.
Eine Ursache ist der genetisch bedingte Mangel an Zihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD), einem für den Abbau von Fluorouracil (FU) verantwortlichen Enzym. Vor dem Hintergrund, dass bis zu 9 % der Patienten europäischer Herkunft eine DPD-Genvariante tragen, die zu einer verminderten Aktivität führt, und ca. 0,5 % einen vollständigen Mangel aufweisen, hat die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) empfohlen, alle Patienten vor einer systemischen Therapie mit den FU-haltigen Arzneimitteln 5-Fluorouracil (5-FU), Capecitabin und Tegafur auf einen DPD-Mangel zu testen.