Das Karzinom der extrahepatischen Gallenwege und der Gallenblase hat mit Ausnahme des Karzinom der Ampulle eine sehr schlechte Prognose. Obwohl in den letzten Jahrzehnten eine Verbesserung der Resektionsraten und der perioperativen Mortalität erzielt werden konnten sind die Überlebensraten ungünstig. In dieser Arbeit wurden retrospektiv das Überleben und den Erfolg der chirurgischen Therapie von 87 Patienten mit einem Karzinom der extrahepatischen Gallenwege und der Gallenblase ermittelt, die in der chirurgischen Universitätsklinik der RWTH Aachen von 1986 bis 1997 behandelt wurden. Diese Daten und das Follow-up wurden durch Auswertung der Patientenakten und durch Befragung der nachbetreuenden Hausärzte ermittelt. Zusätzlich wurden die erhobenen Daten daraufhin untersucht, ob es einen klinischen oder laborchemischen Parameter gab, der mit den Überlebensraten korrelierte.
Ergebnisse: Die 1-Jahres Überlebensraten betrugen für das proximale Gallengangskarzinom 19%, das mittlere Gallengangskarzinom 44%, das distale Gallengangskarzinom 44%, das Gallenblasenkarzinom 17% und das Karzinom der Ampulle 75%. Die 5-Jahres-Überlebensraten lagen für das proximale Gallengangskarzinom bei 6%, für das mittlere und das distale Gallengangskarzinom bei 0%, für das Gallenblasenkarzinom bei 7% und für das Karzinom der Ampulle bei 55%. Ein Parameter der mit den Überlebensraten korrelierte, konnte nicht nachgewiesen werden. Die Resektionsraten mit kurativem Ansatz betrugen für das proximale Gallengangskarzinom 22%, für das mittlere Gallengangskarzinom 12,5%, für das distale Gallengangskarzinom 75%, für die Gallenblasenkarzinomen 24% und für die Karzinome der Ampulle 83%. Die perioperative Mortalität betrug für das proximale Gallengangskarzinom 19%, für das mittlere Gallengangskarzinom 11%, für das distale Gallengangskarzinom 0%, für die Gallenblasenkarzinomen 10% und für die Karzinome der Ampulle 4%.
Quelle: http://darwin.bth.rwth-aachen.de/opus3/volltexte/2002/453/pdf/Haensel_Georg.pdf